Öffentliche Schulen: "Schultoiletten des Grauens"

Klos ohne Papier und in erbärmlichen Zustand sollen Münchner Kindern und Jugendlichen künftig erspart bleiben – fordert die CSU. Klingt selbstverständlich, ist es aber offenbar nicht    
von  Julia Lenders
Stillleben eines stillen Örtchens an einer Münchner Schule.
Stillleben eines stillen Örtchens an einer Münchner Schule.

Klos ohne Papier und in erbärmlichen Zustand sollen Münchner Kindern und Jugendlichen künftig erspart bleiben – fordert die CSU. Klingt selbstverständlich, ist es aber offenbar nicht

München - Die Stadtrats-CSU spricht von einem „Skandal auf dem Rücken der Schüler“. Eine Woche nach dem Schulstart hat sie jetzt einen Antrag gestellt. Zu einem Thema, das Schüler und Eltern schon lange verärgert: Es geht um die Hygiene in Schul-Toiletten. Oder wie die CSU es formuliert: „Schultoiletten des Grauens“. Mit dem neuen Schuljahr habe auch „die tatsächliche persönliche Not der Kinder wieder begonnen“, steht in dem Antrag. Sofort seien wieder Beschwerden an die Politiker herangetragen worden, heißt es in der CSU-Fraktion.

Daher wollen Fraktionschef Josef Schmid und drei seiner Kollegen, dass der Stadtrat konkrete Vorgaben macht. Dabei müsste das, was er da beschließen soll, eigentlich selbstverständlich sein. Die erste CSU-Forderung lautet: „Es wird sichergestellt, dass auf allen Toiletten auch Toilettenpapier zur Verfügung steht.“ Zudem möge der Stadtrat beschließen: „Die Reinigung der Toiletten wird den verlängerten Schulhaus-Öffnungszeiten angepasst.“ Es gibt schließlich immer häufiger Ganztagsbetreuung.

Die Kinder würden sich teils nicht mehr trauen, die Klos zu benutzen. „Dass Schüler zu wenig trinken, um den Gang zur Toilette zu vermeiden, gefährdet Gesundheit und Lernerfolg unserer Kinder“, sagt CSU-Rätin Mechthilde Wittmann.

Laut Referat für Bildung und Sport sind die Gebäude und Klos der Münchner Schulen in sehr unterschiedlichem Zustand. Das Problem mit dem Papier: Die Schüler würden es auch „missbrauchen“, etwa um Klos zu verstopfen. Die Einrichtungen müssten dafür Lösungen finden. Sprecherin Eva-Maria Volland: „Es ist Aufgabe der Schule, dafür zu Sorgen, dass Schüler ausreichend Papier haben.“ Die Reinigungsfrequenz der Häusl sei bereits erhöht worden. 

 

 

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