Oberbürgermeister Dieter Reiter besucht "MS Utting"

OB Reiter und Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers zeigen sich begeistert.
München - Wie muenchen.de berichtet, besichtigten Oberbürgermeister Dieter Reiter und Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers das Schiff am Donnerstag. Der OB zeigte sich beeindruckt von der Dynamik des Projekts.
"In Sendling greifen wir Impulse aus dem Viertel und aus den benachbarten Stadtbezirken ebenso auf wie Überlegungen mit stadtweiter Relevanz. Und wir lassen uns vom Mut der Kulturschaffenden gerne anstecken, die ihre Ideen mit großem Schwung umsetzen. Wer hätte beispielsweise gedacht, dass hier ein Schiff vor Anker geht und eine alte Eisenbahnbrücke zum neuen Kulturort wird?"
Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers betonte, wie positiv sich Kulturprojekte und Zwischennutzungen auf die Stadtentwicklung auswirken und lobte die Betreiber für ihren Mut: "Der Verein Wannda, ein junges Team rund um Daniel Hahn, ist immer für Vorhaben gut, die man zunächst nicht für möglich hält."
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Bereits mit dem Bahnwärter Thiel hätte das Team frische Ideen in die Isarvorstadt und das Kunstareal gebracht - die "MS Utting" soll nun der nächste unverwechselbare Spielort werden. Viele Jahre lang fuhr die "MS Utting" Ausflügler über den Ammersee. Im Februar 2017 beendete das 37 Meter lange, siebeneinhalb Meter breite und 144 Tonnen schwere Schiff seinen Dienst und wurde durch ein neues Modell ersetzt. Statt auf den Schrottplatz ging es für die "MS Utting" allerdings auf nach München. Der Verein Wannda e.V., unter anderem Betreiber des Kulturprojekts Bahnwärter Thiel hat das Schiff erworben und gestaltet es jetzt zu einer Kulturbühne mit Gastronomie um.
Die Eröffnung soll bereits am 1.5.2017 sein, wie der Betreiber Daniel Hahn im Gespräch mit muenchen.de sagte. In einem aufwändigen Transport wurde das Schiff in der Nacht auf den 22.2.2017 vom Ammersee zur stillgelegten Gleisbrücke über der Lagerhausstraße in Sendling geschafft. An der Brudermühlbrücke gab es eine knifflige Kurve für den Schwertransporter. Da er nicht nach links abbiegen konnte, musste der Transporter komplett über die Kreuzung fahren. Dort wurde die Zugmaschine von vorne nach hinten gehängt und so die Kurve in Millimeterarbeit passiert.
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Am Zielort montierten Fachleute die MS Utting mithilfe tonnenschwerer Kräne auf die stillgelegte Brücke. Zuerst wurde der Rumpf des Schiffes auf die Brücke gehoben, dann wurde das Oberdeck darauf gesetzt. Den Rumpf auf die Brücke zu heben dauerte wegen starker Windböen länger als geplant. "Das Schiff hat ganz schön geschwankt in der Luft", sagte Initiator Daniel Hahn. "Dieses Kunstprojekt soll mit der Realität brechen und den Betrachter bewegen, faszinieren und zum Staunen bringen und sich zum neuen Vorzeigeprojekt in München entwickeln", freuen sich die Betreiber.
Kurzfristig drohte das Projekt aus finanziellen Gründen zu scheitern - die statischen Berechnungen zur Brücke sowie Transport und Hub waren für die Betreiber nicht zu finanzieren. Doch zahlreiche Hilfsangebote von Unternehmen, die unter anderem den Transport übernehmen würden, haben das "Wunder" möglich gemacht.