Obacht, München: Heute streikt die Post

Die Gewerkschaft Verdi hat zu deutschlandweiten Streiks aufgerufen. In München legen Postler am Montag die Arbeit nieder – mit Unterstützung der Stadtspitze.
von  AZ/dpa
Packerlberge: ein DHL-Zusteller im Stress. (Archiv)
Packerlberge: ein DHL-Zusteller im Stress. (Archiv) © Foto: Deutsche Post DHL Group

München/Berlin - Nicht wundern, wenn der Briefkasten heute leer bleibt: Um zehn Uhr am Montag Vormittag streiken Post-Mitarbeiter in ganz Deutschland und auch in München. Hintergrund ist ein Tarifstreit zwischen der Post und der Gewerkschaft Verdi.

Post-Streik in München: Auch Bürgermeisterin unterstützt

Der Münchner Streik wird neben der Gewerkschaft auch von der Stadtspitze unterstützt: Bei der Protestkundgebung vor dem Briefzentrum in der Arnulfstraße gibt es nicht nur Redebeiträge von Gewerkschaftern und Vertretern der Linken, sondern auch von der dritten Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD).

Bundesweite Warnstreiks bei der Post am Montag und Dienstag

Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post für Montag und Dienstag abermals bundesweit Post-Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen. Arbeitsniederlegungen seien in ausgewählten Betrieben in den Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung geplant, hatte Verdi am Sonntag in Berlin angekündigt. Am Montag sind Protestkundgebungen in Berlin, Rostock und München angesetzt, am Dienstag in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken, Polch (Rheinland-Pfalz), Nürnberg, Frankfurt/Main und Stuttgart.

"Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

Tarifstreit: Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn für Postmitarbeiter

Für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten verlangt die Gewerkschaft 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Der Post-Vorstand lehnt die Forderung als unrealistisch ab. Die Verhandlungen gehen am 8. und 9. Februar in Düsseldorf in dritter Runde weiter. Die Post hat angekündigt, dann ein Angebot vorlegen zu wollen.

Im Januar hatte es bereits an mehreren Tagen Warnstreiks gegeben. Zuletzt waren wegen der Ausstände an einem Tag 20 Prozent der Pakete und 9 Prozent der Briefe nicht ausgeliefert worden.

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