OB Ude verteidigt Gelöbnis auf dem Marienplatz

MÜNCHEN - Am Donnerstagnachmittag werden auf dem Marienplatz 500 Rekruten der Bundeswehr ihren Eid ablegen. Demonstranten haben lautstarken Protest angekündigt und wollen das Gelöbnis verhindern. Christian Ude ist trotz des Wirbels für das Gelöbnis.
Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hat die Entscheidung, das Bundeswehrgelöbnis auf dem Münchner Marienplatz abzuhalten, verteidigt. In einem Interview mit dem BR wies Ude am Donnerstag darauf hin, dass der Marienplatz das Forum der Stadtgesellschaft sei. „Da feiern die Kirchen große Festtage, die Gewerkschaften den 1. Mai, die schwul-lesbische Szene ihren Christopher Street Day und alle erdenklichen politischen Parteien machen dort ihre Kundgebungen.“
Gewerkschaften, linke und pazifistische Gruppierungen hatten im Vorfeld kritisiert, dass mit dem öffentlichen Auftritt die schwindende Zustimmung in der Bevölkerung zur Bundeswehr kaschiert werden solle. Ude bezeichnete es dagegen als „absurd“, dass ausgerechnet der Bundesrepublik Deutschland das Recht abgesprochen werden solle, dort eine Veranstaltung durchzuführen.
Die Vereidigung von Soldaten gehöre seiner Ansicht nach nicht abgedrängt in abgeschottete Kasernen. Die Bundeswehr solle kein Staat im Staate sein, sondern eine Parlamentsarmee mit dem Leidbild des Bürgers in Uniform. „Wieso soll da die Verpflichtung auf Recht und Freiheit nicht öffentlich stattfinden können?“
ddp