OB-Turnier: Ritterschlag für Dieter Reiter
MÜNCHEN - Seit der Wirtschaftsreferent zu den potentiellen Nachfolgern gehört, wird die Konkurrenz nervös. Und Amtsinhaber Christian Ude bekennt: „Er ist eine Persönlichkeit, der viele das Amt zutrauen“
Jetzt geht es endlich richtig los: Mit dem Wirtschaftsreferenten Dieter Reiter gibt es in der SPD einen neuen, unverbrauchten und tatenhungrigen Kronprinzen für die Nachfolge des Dauer-OB Christian Ude. Reiter hat über die AZ seinen Hut in den Ring geworfen. Sein konsequentes Handeln im Fall des Wiesn-Wirts Sepp Krätz, sein selbstbewusstes Auftreten. Das kommt bei den Leuten gut an: Klar, bodenständig, resolut – aber freundlich.
Hat die SPD mit ihm also endlich einen Nachfolger gefunden? Er ist die große Konkurrenz für alle, die es werden wollen. Denn der interne Machtkampf ist in der Schlussphase – Genosse gegen Genosse.
Seit Jahren fallen die gleichen Namen. Nachdem Christine Strobl verzichtet hat, sind für die OB-Wahl 2014 noch fünf SPD-Aspiranten im Rennen. Uli Pfaffmann, Julian Nida-Rümelin, Alexander Reissl, Brigitte Meier – und Reiter, der sich positioniert.
Konkurrent und Fraktionschef Alexander Reissl sieht das etwas anders. „Für mich hat sich an der Situation nichts geändert. Es gab auch in der Vergangenheit mehrere Bewerber.“ Und der „Herr Reiter“ werde zu diesem Kreis gezählt. Punkt.
Dass dieser sich in jüngster Zeit besonders hervorgetan hat? Zum Beispiel durch seine donnernd-öffentliche Abmahnung für Wiesnwirt Sepp Krätz? „Ich finde es nicht so bemerkenswert, wenn ein berufsmäßiger Stadtrat seine Arbeit macht“, wiegelt Reissl ab. Die Abmahnung sei sein Job gewesen. Und den, erkennt er an, macht Reiter gut.
Dafür wird Ude deutlicher: „Ich freue mich sehr darüber, dass ein städtischer Referent eine derart positive Resonanz findet.“ Quer durch die Gesellschaft. „Er ist eine Persönlichkeit, der viele das Amt zutrauen.“ Ein Ritterschlag.
Aber wie lange will die SPD mit der offiziellen Kür noch warten? „Man darf da nicht mehr allzu viel Zeit verstreichen lassen“, sagt Reissl. Denn man brauche „ein bisserl Zeit, um eine Person in der Öffentlichkeit mit dem Amt zu verbinden.“ „Im Jahr 2011 sollte es sein“, so Ude. Münchens SPD-Chef Uli Pfaffman meint: „Ende 2011 bis Mitte 2012.“ Er will, dass die Partei zu einer „einvernehmlichen Lösung“ kommt – und „keine Kampfkandidatur“. Nach der Satzung kann die SPD statt eines Delegiertenparteitags sogar einen Mitgliederentscheid machen. „Ich schließe das nicht aus“, so Pfaffmann. Für den Mitkonkurrenten gibt’s „noch keinen klaren Favoriten“.
Während die SPD nun also heftigst mit