OB Reiter: "Keine Beeinträchtigung des Sicherheitsstandards"
München – Reiter schreibt an die Gewerkschaft, dass er deren "Forderungen mit einiger Verwunderung zur Kenntnis genommen" habe. Der Grund dafür sei, dass ein Großteil der angesprochenen Themen schon länger bekannt seien und man an deren Lösung dementsprechend auch schon arbeite.
Insbesondere den Kritikpunkt, dass der Feuerwehr das Personal ausgehe, kann Reiter nicht nachvollziehen. Er verweist auf rund 200 zusätzlich geschaffene Stellen, was einem Personalzuwachs von mehr als 15 Prozent entspreche. Zudem seien mehrere Feuerwehr-Neubauten im Gesamtwert von einigen hundert Millionen Euro beschlossen worden.
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Reiter gesteht aber auch ein, dass die Schaffung von Stellen alleine das Personalproblem nicht sofort löse: "Dass diese vielen zusätzlichen Stellen nach deren Genehmigung und Einrichtung
erst noch besetzt werden müssen, versteht sich von selbst." Allerdings sei auch schon geplant, in den Jahren 2016 und 2017 jeweils 136 Anwärterinnen und Anwärter auszubilden. Alleine diese Zahl mache deutlich, "wie intensiv an der Nachführung des zusätzlichen Personals gearbeitet wird."
Darüber hinaus prangerte die Gewerkschaft an, dass einige Einsatzfahrzeuge der Berufsfeuerwehr München als sogenannte Springerfahrzeuge eingesetzt werden. Dabei ist eine Crew mehreren Fahrzeugen gleichzeitig zugeteilt. Rückt das Team mit einem der Fahrzeuge aus, gibt es für die weiteren dem Team zugeteilten Fahrzeuge zwischenzeitlich keine Mannschaft mehr, sie können also nicht für einen Paralleleinsatz verwendet werden.
Reiter bestätigt das Problem, weist aber daraus entstehende Sicherheitsprobleme zurück: Der Einsatz von Springerfahrzeugen erforderte "zwar eine etwas höhere Belastung des Personals, hat aber keinerlei Auswirkung auf den Sicherheitsstandard für die Münchner Bürgerinnen und Bürger."
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Die von der Gewerkschaft kritisierte personelle Aushilfe der Berufsfeuerwehr München bei der Werkfeuerwehr der TU München ist laut OB Reiter kein Dauerzustand: "Die Aushilfe ist bis zum 30. Juni 2016 befristet, so dass die abgeordneten Mitarbeiter gerade in der Haupturlaubszeit
der Berufsfeuerwehr München wieder zur Verfügung stehen."
Die Kernbotschaft der Gewerkschaft unterstützt Dieter Reiter klar: Die Berufsfeuerwehr München müsse jetzt für die Zukunft gerüstet werden und zwar so, dass es dabei zu keinerlei Beeinträchtigungen des Sicherheitsstandards für die Münchnerinnen und Münchner kommen
wird".
An die Gewerkschaft und deren klare Wortwahl gerichtet betont der Oberbürgermeister aber auch: "Zu einer Verunsicherung der Münchnerinnen und Münchner – gerade jetzt – werde ich sicher keinen Beitrag leisten."