OB-Kandidatur: Alexander Reissl unter Druck
Die Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz spornt den SPD-Aspiranten an: „Offensiver werden!“. Reissls wichtigster Konkurrent, Dieter Reiter, heimst derzeit bei seinen Vorstellungsrunden an der Basis ebenfalls Punkte ein.
MÜNCHEN Eigentlich will Münchens SPD-Chef Uli Pfaffmann ja alle Diskussionen um den roten OB-Kandidaten verhindern. Doch an der Basis wollen die Genossen eben doch wissen, wer antritt und was die Kandidaten im Kreuz haben. Derzeit absolvieren die beiden Aspiranten, Wirtschaftsreferent Dieter Reiter und SPD-Ratsfraktionschef Alexander Reissl, die Ochsentour durch die SPD-Ortsvereine und Empfänge.
So auch am Montagabend, als Reissl zum Neujahrsempfang „seiner“ Moosacher SPD kam. Bisher hat sich Reissl – entgegen seiner sonstigen Art – mit seinen OB-Ambitionen zurückgehalten. Im Münchner Norden hörte man deshalb zuletzt häufiger die Klage, dass er sich dort keine Hausmacht sammle.
Darum trug ihn die örtliche Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz beim Empfang regelrecht zum Jagen: „Alexander Reissl muss offensiver werden, und er darf schon sagen, was er kann“, meinte die kampferprobte Landtagsabgeordnete zur AZ und stellte Reissls Positivliste auf: Er sei „ein Fels in der Brandung“, habe „Münchner Charme“, „fundiertes Wissen und kommunale Erfahrung“. Stachowitz: „Wir brauchen jemanden, der inhaltlich führen und uns in die Zukunft bringen kann.“ Das könne Reissl. Er sei ein „großes Gewicht“, unternehme aber zu wenig für seine Vermarktung. „Er steht immer loyal zur Partei, deshalb ist es gut, wenn er Unterstützung bekommt.“
Reissls wichtigster Konkurrent, Dieter Reiter, heimst derzeit bei seinen Vorstellungsrunden an der Basis ebenfalls Punkte ein. Abwarten, wie sich die Gewichte im Herbst verteilen, wenn die SPD den OB-Kandidaten küren will.
Die immer wieder als Kandidatin genannte Brigitte Meier blüht als neue Sozialreferentin auf und macht keine Anstalten, in den OB-Kampf einzugreifen. Und der vierte Aspirant, Münchens SPD-Chef Uli Pfaffmann (55)? Er steht nicht gerade für einen Generationswechsel – und fühlt sich im Landtag wohl. Willi Bock