Nymphenburg: Der Romanplatz ist fertig – fast
München - Arbeiten bis zur letzten Minute: Ein hochwertig gepflasterter Platz, stylishe Unterstände aus Glas an Tram- und Bushaltestellen, dazu ein neues drittes Gleis für die Westtangente der Tram – der neue Romanplatz in Nymphenburg hat Gestalt angenommen.
Gut für die Fahrgäste: Am Sonntag wird der Romanplatz als Haltestelle wieder eröffnet: Die Straßenbahnlinien 16 und 17 fahren nach acht Monaten Pause endlich wieder wie gewohnt. Für Autofahrer und Radler werden auf jeder Seite wieder zwei Fahrspuren zu befahren sein. "Endlich", denken sich viele Münchner – und vor allem die Nachbarn im Viertel. In der Rush Hour quälten sich Autofahrer und Lkw extrem langsam durch das Nadelöhr.
Romanplatz: Vier Meter hohe Glas-Unterstände sollen attraktiver Akzent sein
Absperrbaken, durch die sich Radfahrer und Fußgänger ihre Schlupflöcher suchen mussten: Anwohner in den Nymphenburger Wohngebieten störten sich zunehmend an dem seit März dauernden Anblick der rot-weißen Barrieren. Auch die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Romanplatz war für Ortsunkundige schwierig: "Um mit Bus-Ersatzverkehr vom Hauptbahnhof zum Romanplatz zu kommen muss man echt studiert haben – verwirrendste Hinweise", schimpft AZ-Fotograf Sigi Müller über die Ersatzbus-Suche im Info-Schilder-Gewirr.
Doch der größte Teil des Umbaus am Romanplatz ist geschafft. Die auffälligste Neuerung: Bis zu vier Meter hohe verglaste Überdächer für wartende Fahrgäste sollen einen "attraktiven Akzent" setzen.
Mit mehrfarbigen Betonsteinen soll der Romanplatz "hochwertig" wirken
Die modernen Unterstände – eigens für den Platz entworfen – sind von Stadt und Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) als "optisches Highlight" gedacht. Sie sollen helfen, den Verkehrsknotenpunkt als Quartier-Mittelpunkt aufzuwerten – mit "identitätsstiftender" Bedeutung.
Als Pflaster wurden mehrfarbige Betonsteine in einem speziellen Muster verlegt, damit der Platz "hochwertig" wirkt. Als Ersatz für die 20 gefällten Bäume in Nymphenburg werden hier insgesamt 33 neue Bäume gepflanzt – unter anderem auch junge Platanen, die bereits am Mittelbahnsteig stehen.
"Die Baustelle ist noch nicht fertig"
Der Trambetrieb läuft ab Sonntag normal, denn die Gleislücke im Rondell ist jetzt geschlossen. Eine neue Bushaltestelle für den Expressbus X 30 gibt es auch schon, obwohl dieser Spezial-Bus erst ab 2021 hier fahren wird.
"Die Baustelle ist noch nicht fertig", gibt MVG-Sprecher Matthias Korte jedoch zu. Als Nächstes wird die provisorische Wendeschleife an der Nibelungenstraße zurückgebaut. Für Restarbeiten an den Haltestellen und für Straßenbauarbeiten östlich und westlich des langgezogenen Platzes plant die Münchner Verkehrsgesellschaft noch weitere zehn Monate ein. Fertigstellung: Herbst 2020. "Die Erneuerung der Straßenoberfläche und das Schönmachen in den Randbereichen wird auch in den Oster- und Pfingstferien stattfinden", sagt Korte.
Der Grund für diese lange Stör-Phase im Nymphenburger Alltag erklärt die MVG so: Es muss hier in mehreren Bauphasen hintereinander gearbeitet werden, damit der Verkehr nicht zum Erliegen kommt. Und das können die staugeplagten Nymphenburger nun wirklich nicht mehr gebrauchen.
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