Nur jedes dritte Kind kann richtig schwimmen

Um die Zahl der Nichtschwimmer zu reduzieren, wollte die Stadt den Grundschulen ein paar Sportlehrer spendieren. Das Kultusministerium lehnte jedoch dankend ab.
Florian Zick |
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Kinder beim Schwimmunterricht.
dpa Kinder beim Schwimmunterricht.

Um die Zahl der Nichtschwimmer zu reduzieren, wollte die Stadt den Grundschulen ein paar zusätzliche Sportlehrer spendieren. Das Kultusministerium lehnte jedoch dankend ab.

Organisationen wie beispielsweise die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) schlagen Alarm: Immer mehr Kinder können nicht schwimmen.

In Bayern sind rund zwei Drittel der Kinder am Ende ihrer Grundschulzeit gar keine oder nur schlechte Schwimmer. Die Münchner Rathaus-SPD und die Grünen haben deshalb schon vor knapp zwei Jahren ein Schulschwimmkonzept angeregt. Doch das Kultusministerium will sich bei seiner Planung nicht dreinreden lassen.

Vonseiten des Kultusministeriums ist kein Konzept für Schwimmunterricht an Grundschulen vorgesehen. Deswegen hat das städtische Bildungsreferat auf Antrag von SPD und Grünen ein eigenes Konzept erstellt. Dieses sieht unter anderem vor, den Lehrkräften extra ausgebildete Schwimmlehrer an die Seite zu stellen. Die Stadt hätte die Finanzierung mit übernommen. Doch das Kultusministerium lehnte dankend ab. Der Einsatz von zusätzlichen Schwimmlehrern sei nicht möglich, weil die Verantwortung für den Unterricht immer bei der Klassenleitung liege, hieß es aus dem Ministerium.

Zudem seien die Grundschullehrer selbst in der Lage, den Schwimmunterricht abzuhalten. „Absolut enttäuschend“ findet Stadträtin Verena Dietl diese Reaktion. „Die Lehrer könnten schon ein bisschen Unterstützung gebrauchen“, sagt sie.

Nun strebt die Stadt „wenigstens die kleine Lösung“ an, so Dietl. Das Bildungsreferat erstellt derzeit ein Sanierungskonzept für alle Schulschwimmbäder. So soll gewährleistet werden, dass Schwimmen auch in Zukunft fester Bestandteil des Sportunterrichts an Grundschulen bleiben kann.

Wenn der Stadtrat heute zustimmt, sollen zudem zwei zusätzliche Bademeister eingestellt werden. Diese sollen als Springer fungieren und sicherstellen, dass der Schwimmunterricht auch dann nicht ausfällt, wenn irgendwo ein Badewärter krank ausfällt.

Vom ursprünglichen Konzept ist also fast nichts viel übrig geblieben. Dabei wäre nach Einschätzung der DLRG eine Stärkung des Schwimmunterrichts dringend geboten. „Wir haben den Eindruck, dass der Schwimmunterricht eher stiefmütterlich behandelt wird“, sagt Sprecher Horst Auer. Was an vielen Schulen immer zuerst ausfalle, sei der Schwimmsport. „Wir würden uns wünschen, dass der Schwimmunterricht ein bisschen ernster genommen wird.“

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