Nummernschild: Fundstück aus der Sahara

Ein Münchner verliert bei einer Motorradtour durch die Wüste sein Nummernschild. Ein paar Tage später findet ausgerechnet ein Landsmann das verlorene Teil – und bringt es zurück
Ralph Hub/Nina Job |
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Markus Hanke (re) verlor das Schild, Michael Baumann (li) brachte es zurück.
Petra Schramek Markus Hanke (re) verlor das Schild, Michael Baumann (li) brachte es zurück.

Ein Münchner verliert bei einer Motorradtour durch die Wüste sein Nummernschild. Ein paar Tage später findet ausgerechnet ein Landsmann das verlorene Teil – und bringt es zurück

München - Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass man als Münchner Biker in der Sahara sein Kennzeichen verliert und ein anderer Münchner es wieder nach Hause bringt? Eigentlich gleich Null – trotzdem ist genau das Michael Baumann und Markus Hanke passiert.

Polizeibericht: Münchner Nummernschild in der Sahara gefunden

Mit Freunden war Michael Baumann zu dem Wüstentrip aufgebrochen – 2000 Kilometer kreuz und quer durch die Sahara. Geschätzte 30 Mal war er schon auf einem Motorrad in der Wüste unterwegs gewesen, ein paar Mal hatte er ein arabisches Kennzeichen im Sand gefunden und als Souvenir mitgenommen – aber eines aus München?

Irgendwo im Nirgendwo sah er das Blechteil zwischen den Dünen im Sand stecken. „Nie hätte ich gedacht, dass ich so weit weg von Zuhause ausgerechnet auf ein Münchner Kennzeichen stoße“, erzählt der 42-Jährige, dem in Trudering eine Motorradwerkstatt gehört. „Der arme Kerl bekommt bestimmt eine Menge Scherereien“, sagte sich Michael Baumann und steckte das Blech ein. „Ich wollte dem Biker die Rennerei und die Kosten ersparen.“

Seit Anfang Februar hatte das Schild im Sand gelegen. Markus Hanke, ein 27-jähriger Erzieher aus Giesing, hatte es kurz zuvor bei seiner Motorradtour durch Tunesien verloren. Von München aus war er bis nach Genua gefahren. Von dort aus setzte er mit der Fähre über nach Tunesien. Von der Hauptstadt Tunis aus brach Markus Hanke in die Wüste auf. Der Münchner überstand das Abenteuer unbeschadet. Nur das Kennzeichen blieb auf der Strecke.

„In dem Sand fällt die Maschine immer wieder mal um. Da leidet das Nummerschild natürlich. Ich hatte an dem Tag schon gesehen, dass es sich gelockert hatte. Aber als ich merkte, dass ich es verloren hatte, war es zu spät zum Umkehren. Es wurde schon dunkel.“

Wieder daheim in München meldete er das Kennzeichen bei der Polizei als verloren. Die Beamten nahmen die Anzeige auf. Niemals hätte sich der 27-Jährige träumen lassen, dass er das Alublech wieder bekommen würde.

Doch nur ein paar Tage später, am 25. Februar, gab ein 15-Jähriger das Kennzeichen bei der PI 27 in Haar ab: Michael Baumann hatte seinen Praktikanten Niklas gebeten, das Kennzeichen abzuliefern. Allerdings hatte Markus Hanke da schon ein neues. Das aus der Wüste wird er sich aufhängen – als Erinnerung.

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