NSU-Terror: Prozess Zschäpe beginnt nach Ostern
Nach Zulassung der Mordanklage gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe will das Münchner Oberlandesgericht (OLG) nun die Termine für das spektakuläre Verfahren festsetzen.
München - Der Prozess gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe wird frühestens in der zweiten Aprilwoche beginnen. Wie die Justizpressestelle des Oberlandesgerichtes (OLG) München am Freitag mitteilte, beginnt „die Hauptverhandlung voraussichtlich nicht vor dem Ende der Osterferien (06.04.2013)“.
Weiterhin wurde bestätigt, dass der 6. Strafsenat des OLG München die Anklage der Bundesanwaltschaft vom 5. November 2012 gegen Zschäpe und vier weitere Verdächtige im Zusammenhang mit der rechtsextremen Terrorgruppe NSU „unverändert zugelassen“ habe. Das hatten am Donnerstag bereits mehrere Medien berichtet.
Die Justizpressestelle teilte zudem mit, dass die Richter die Fortdauer der Untersuchungshaft gegen Zschäpe und den Ex-NPD-Funktionär Ralf Wohlleben angeordnet hätten, der eine zentrale Rolle bei der Beschaffung der Mordwaffen gespielt haben soll. Z
schäpe wird Mittäterschaft an zehn Morden des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), schwere Brandstiftung sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Nach einjährigen Ermittlungen zur Neonazi-Mordserie hatte die Bundesanwaltschaft im November Anklage erhoben. In der 500-seitigen Anklageschrift wird Zschäpe unter anderem Beteiligung an der Ermordung von neun Kleinunternehmern und der Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn zur Last gelegt.