NSU-Prozess: Polizeibeamter sagt aus

Angeblich und völlig unbewusst war wohl die Zwickauer Polizei der NSU dicht auf den Fersen. Ein Polizist gab an, dass er wegen eines Wasserschadens unbewusst Beate Zschäpe befragt habe. 
von  az
Die Angeklagte Beate Zschäpe beim Betreten des Gerichtssaals am Montag. Ein Beamter der Zwickauer Kriminalpolizei sagte vor Gericht, dass sie der NSU-Gruppe dicht auf den Fersen gewesen seien.
Die Angeklagte Beate Zschäpe beim Betreten des Gerichtssaals am Montag. Ein Beamter der Zwickauer Kriminalpolizei sagte vor Gericht, dass sie der NSU-Gruppe dicht auf den Fersen gewesen seien. © dpa

Angeblich und völlig unbewusst war wohl die Zwickauer Polizei der NSU dicht auf den Fersen. Ein Polizist gab an, dass er wegen eines Wasserschadens unbewusst Beate Zschäpe befragt habe.

München - Die sächsische Polizei war den drei mutmaßlichen NSU-Terroristen einst dicht auf den Fersen – ohne es zu wissen. Das bestätigte am Montag die Aussage eines Beamten der Zwickauer Kriminalpolizei im Münchner NSU-Prozess.

Der Polizist gab an, wie er nach einem Wasserschaden in einer Zwickauer Wohnung eine Nachbarin befragte. Dabei handelte es sich laut Anklage um die Hauptangeklagte Beate Zschäpe. Die Frau sei ihm als Lisa Dienelt benannt worden, habe sich aber dann in ihrer Befragung als Susann E. vorgestellt, sagte der Beamte. Beides waren Tarnnamen Zschäpes.

Doch obwohl es anfangs wegen der verschiedenen Namen eine „etwas komische Sache“ gewesen sei, wurde der Polizist nicht misstrauisch. Er habe in der Woche sehr wenig Zeit gehabt, sagte er. Zudem sei die Frau für seine Ermittlungen aufgrund ihrer Aussage als Zeugin ausgefallen.

Dem „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) werden zehn Morde und zwei Sprengstoffanschläge zur Last gelegt. Zschäpe ist als Mittäterin bei allen Anschlägen angeklagt.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.