NSU-Prozess: Beate Zschäpe will über Fall Peggy aussagen
München - Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe will im NSU-Prozess Fragen des Gerichts zu dem lange vermissten und dann tot gefundenen Mädchen Peggy beantworten.
Das kündigte ihr Verteidiger Mathias Grasel am Mittwoch im NSU-Prozess in München an. Als Termin stellte er die übernächste Woche in Aussicht.
Eigene Informationen oder aus den Medien?
Peggy war 2001 im oberfränkischen Lichtenberg verschwunden. Erst vergangenen Sommer waren sterbliche Überreste des Mädchens in einem Waldstück an der bayerisch-thüringischen Landesgrenze gefunden worden. Dabei stießen die Ermittler auch auf ein Stück einer Stoffdecke, an dem DNA des mutmaßlichen NSU-Mörders Uwe Böhnhardt festgestellt wurde - wobei die Behörden derzeit noch klären, ob diese Spur von einer Verunreinigung stammt.
Anwältin im Fall Peggy: "Mutter war dem Islam zugewandt"
Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl fragte Zschäpe daraufhin, ob sie über "Informationen über Peggy" verfüge, die sie "nicht aus den Medien" habe.
Zschäpe ist im Prozess gegen den "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) als Mittäterin an zehn Morden angeklagt, die ihre mutmaßlichen Komplizen Böhnhard und Uwe Mundlos aus überwiegend fremdenfeindlichen Motiven verübt haben sollen. Mundlos und Böhnhardt wurden nach einem missglückten Bankraub 2011 tot aufgefunden, mutmaßlich nach Selbsttötung.