NSU-Morde: Stadtrat will Untersuchungsausschuss

München - Am 29. August 2001 wurde der Gemüsehändler Habil Kilic erschossen. Vier Jahre später trafen tödliche Schüsse den Griechen Theodoros Boulgarides in seinem Schlüsseldienst. Beide Male war der Tatort München, beide Male gehörten die Täter dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) an.
Fraktionen fordern erneuten Untersuchungsauschuss zur Aufklärung
Bis heute sind diese Taten so wie die anderen acht Morde, die der NSU beging, nicht vollständig aufgeklärt. So sieht es die Stadtratsfraktionen der Grünen, SPD, Linke und der ÖDP. In einem gemeinsamen Antrag fordern die Fraktionen deshalb nun einen zweiten NSU-Untersuchungsausschuss.
OB-Reiter in der Pflicht
Der Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) soll sich mit dieser Forderung an den bayerischen Landtag wenden, heißt es in dem Antrag.
Denn seit dem ersten Untersuchungsausschuss seien schließlich zahlreiche neue Erkenntnisse publik geworden, begründen die vier Parteien diesen Vorstoß.
Ziel ist die Aufarbeitung
Ziel ist, den NSU und sein Netzwerk in Bayern aufzuarbeiten: "Fünf der zehn vom NSU ermordeten Menschen lebten in Bayern, sie waren selbstständige Unternehmer. Auch heute, 20 Jahre nach dem ersten Anschlag, sind die genauen Hintergründe der Taten nicht aufgeklärt", sagt Stadträtin Nimet Gökmenoglu von den Grünen.