Notorische Betrügerin verurteilt

Eine 56-Jährige hat einen Mechaniker nach Strich und Faden ausgenommen. Er hat sich umgebracht. Sie steht jetzt vor Gericht
John Schneider |
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Die 56-Jährige vor Gericht - sie ist eine Gewohnheitsbetrügerin.
John Schneider Die 56-Jährige vor Gericht - sie ist eine Gewohnheitsbetrügerin.

Eine 56-Jährige hat einen Mechaniker nach Strich und Faden ausgenommen. Er hat sich umgebracht. Sie steht jetzt vor Gericht

MÜNCHEN Petra K. (Namen der Opfer geändert) kämpft im Zeugenstand mit den Tränen. Zu frisch ist der Schmerz über den Verlust ihres Sohnes. Der Automechaniker Peter K. starb im Februar. Mit 45. Er soll sich aus Liebeskummer, aber auch weil ihm die notorische Betrügerin Charlotte Z. (56) sein gesamtes Erspartes abgeluchst hatte, umgebracht haben.

Der Mann war einer Gewohnheitsbetrügerin ins Netz gegangen. Charlotte Z. hat diverse Verurteilungen wegen Betruges auf dem Strafkonto, saß dafür auch bereits im Gefängnis. Zuletzt wurde sie im Juni zu einer 37-monatigen Freiheitsstrafe verurteilt. Diese Strafe floss in das neue Urteil gegen die geständige 56-Jährige ein.
Die Betrugs-Story im Fall Peter K: In Salzburg wird ein Radiosender aufgebaut. Da lässt sich eine hohe Rendite herausschlagen. Peter K. glaubte der mehrfach vorbestraften Betrügerin. Zuerst verkaufte er sein Wertpapier-Depot und übergab Charlotte Z. im Jahre 2008 insgesamt 10000 Euro. Das reichte ihr aber nicht.

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Sie erfand nun finanzielle Schwierigkeiten der Versicherungsagentur, bei der Peter K. eine Lebensversicherung abgeschlossen hatte. Er solle doch besser sein Geld in Sicherheit bringen und stattdessen erneut in das Salzburger Projekt investieren. Diesmal wanderten 20000 Euro in ihre Tasche.
Als nächstes mussten seine Eltern dran glauben. Die beiden Rentner wurden überzeugt, ebenfalls 10000 Euro an Charlotte Z. zu übergeben, um in den Sender zu investieren.
Jetzt fuhr Charlotte Z. neue Geschütze auf. Eine frühere Lebensgefährtin von Peter K. befände sich in Schwierigkeiten, erzählte sie ihrem leichtgläubigen Opfer. Die Frau benötige dringend 13000 Euro. Peter K., der seine Ex-Freundin wohl immer noch liebte, ließ sich erneut erweichen.

Der letzte Streich folgte am 15. Juni 2011. Diesmal bat Charlotte Z. um 4720 Euro. Sie sei fälschlich beschuldigt worden und brauche das Geld für die Kaution. Peter K. tat ihr auch diesen Gefallen. Das Geld sah er nie wieder. Charlotte Z. räumte die Vorwürfe gestern ein. Sie wurde am Ende zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

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