Not in der Notbetreuung in Münchner Kitas

Gerade sollen Kinder nur im Notfall in die Kita. In München haben aber alle Einrichtungen auf.
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Aktuell sollen Kinder nur im Notfall in die Kita. (Symbolbild)
Aktuell sollen Kinder nur im Notfall in die Kita. (Symbolbild) © Peter Kneffel/dpa

München - An manchen Tagen würden ihre Mitarbeiter bis Mitternacht telefonieren - mit Eltern, die Angst haben, die wütend sind, die Corona leugnen, die nicht wissen, wie sie ihre Kinder betreuen sollen, wenn der Kindergarten geschlossen ist. "Meine Mitarbeiter sind an ihrer Belastungsgrenze", sagt Claudia Weiß. Sie leitet die Kindertageseinrichtungen der Caritas in München und hat für viele politischen Entscheidungen der vergangenen Monate kein Verständnis.

Auch Erzieher sind "Helden des Alltags" 

Zum Beispiel versteht Claudia Weiß nicht, warum, wenn von "Helden des Alltags" die Rede ist, alle an Pfleger, aber niemand an Erzieher in Krippen und Kitas denkt. Gerade sind die zwar nur im Notbetrieb geöffnet. Eltern sollen ihre Kinder dort also nur hinschicken, wenn es nicht anders geht. Doch in München ist keine der rund 1.400 städtischen und nicht-städtischen Einrichtungen komplett geschlossen. Im Schnitt werden laut der Stadt 37 Prozent der Kinder betreut.

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Abstand halten ist bei Kleinkindern nicht möglich

Zu Hause konnten die Erzieher der Caritas nur bleiben, wenn sie sich in Quarantäne begeben mussten. Denn anders als es gerade zu Beginn der Corona-Pandemie oft hieß, infizieren sich auch Kinder - und sie stecken andere an. Denn Abstand halten sei bei Kleinkindern, die man wickeln und füttern muss, nicht möglich, sagt Weiß. Zwischen September und Januar waren in München 352 Kita-Mitarbeiter und 236 Kinder mit Corona infiziert. Momentan sind 22 Kita-Gruppen geschlossen.

SPD-Stadträting Lena Odell.
SPD-Stadträting Lena Odell. © SPD

SPD fordert frühe Impfung für Erzieher

Um Kita-Mitarbeiter zu schützen, fordert die SPD, dass sie früher eine Impfung erhalten. Außerdem sollen Kita-Mitarbeiter eine Prämie für ihre Arbeit bekommen. Auch Eltern will die SPD entlasten: Sie beantragt, dass der Freistaat Gebühren erstattet, wenn Kinder nicht in die Notbetreuung gehen. In städtischen Einrichtungen ist dies bereits der Fall. Doch für viele Familien sei es eine Frage des Geldes, ob sie ihr Kind zuhause lassen, sagt Stadträtin Lena Odell (SPD).

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2 Kommentare
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  • Sarkast am 24.01.2021 14:19 Uhr / Bewertung:

    Warum kümmern die Eltern sich nicht selbst um ihre Kinder, statt diese abzuschieben an öffentliche Einrichtungen? Beim Kindermachen hatten sie viel Spaß, aber der hört nun auf.
    Leider haben wir keine Zeit, um uns um die Früchte unserer zügellosen Nächte zu kümmern.
    Das sollen andere machen...

  • Radlrambo am 22.01.2021 10:22 Uhr / Bewertung:

    Der Begriff "Notbetreuung" klingt komisch, wenn im Regelfall doch beide Elternteile arbeiten (sollen). Die Notbetreuung ist doch dann die Regel und nicht die Ausnahme.

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