Nostalgie-Wiesn 2011: Entscheidung noch in diesem Jahr
MÜNCHEN - Die Wiesn ist gerade vorbei, doch die Planungen für das nächste Jahr sind schon im Gange. Gibt es auch 2011 wieder eine historische Wiesn?
Der Tag danach: Auf der Theresienwiese hat nach dem Oktoberfest das große Aufräumen begonnen – die Verantwortlichen planen derweil schon für das nächste Jahr. Noch vor Weihnachten müsste der Stadtrat voraussichtlich über eine Neuauflage der historischen Wiesn samt Bierzelt im Jahr 2011 entscheiden. „Das muss bald kommen. Die nächste Wiesn steht ja wieder in den Startlöchern“, sagte Festleiterin Gabriele Weishäupl am Dienstag.
Denn bis 31. Dezember müssen die Wirte bei der Stadt ihre Bewerbung für 2011 abgeben – und bis dahin sollte im Wesentlichen klar sein, ob es wieder einen traditionellen Teil geben soll. Damit käme zu den bisher 14 Bierzelten doch ein 15. Zelt hinzu – wenngleich mit anderem Ambiente. Um eine Erweiterung der Wiesn mit einem zusätzlichen Zelt wird seit langem gestritten.
Im Oktober soll es zunächst eine Dienstbesprechung bei Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) zur Zukunft der Traditionswiesn geben. Grund für die Pläne ist der fulminante Erfolg der historischen Wiesn, die zum 200-jährigen Bestehen des Volksfestes im Südteil des Geländes mit einem historischen Festzelt, Trachtlern, Blasmusik und nostalgischen Fahrgeschäften an die Ursprünge der Wiesn erinnerte.
Weit mehr als eine halbe Million Menschen drängten trotz Eintritts auf das fünf Hektar großen Gelände, das – wie sonst nur die Bierzelte - mehrmals wegen Überfüllung geschlossen werden musste. „Wir betrachten das als Auftrag der Münchnerinnen und Münchner: So soll unsere Wiesn ausschauen“, kommentierte Weishäupl den Andrang.
Der Verein gegen betrügerisches Einschenken kündigte einmal mehr ein Bürgerbegehren an. Der Verein, der sich seit mehr als 100 Jahren für gut gefüllte Maßkrüge einsetzt und damit eine der ersten Verbraucherschutzorganisationen war, möchte neben einem Reservierungsverbot im Mittelschiff der Zelte nun auch den Erhalt der historischen Wiesn sowie eine feste Preisobergrenze für die Maß Bier erreichen. Vor allem ein Festpreis für Bier dürfte freilich kaum durchsetzbar sein.
Das größte Volksfest der Welt war am Montagabend mit einem rekordverdächtigen Besucheransturm zu Ende gegangen. Rund 350 000 Menschen kamen an dem zusätzlichen Tag, den der Stadtrat ausnahmsweise zum Jubiläum genehmigt hatte. „Das ist für einen Montag wahnsinnig viel“, sagte Weishäupl. Insgesamt kamen 6,4 Millionen Menschen auf das Volksfest, sieben Millionen Maß Bier wurden getrunken – so viel wie noch nie.
dpa
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