Nomen est omen: Marx schreibt "Das Kapital"
Da spielt er wohl mit seinem berühmten Namen: Münchens Erzbischof will nun wie einst Karl Marx auch ein Buch mit dem Titel „Das Kapital“ schreiben. Der Untertitel „Der Produktionsprozess des Kapitals" wird allerdings anders lauten.
Gut 140 Jahre nach Erscheinen des antikapitalistischen Buches „Das Kapital" von Karl Marx kommt bald eine gleichnamige Schrift auf den Markt – dieses Mal geschrieben vom neuen Münchner Erzbischof Reinhard Marx. Statt wie zunächst geplant im Mai werde das Werk des katholischen Oberhirten nun erst am 5. November erscheinen, teilte der Pattloch Verlag am Dienstag in München mit. Grund dafür seien die vielen Termine von Marx, der das Amt des Münchner Erzbischofs am 2. Februar angetreten hatte.
Marx und Marx - Parallelen erkennbar?
Zuvor war Reinhard Marx Bischof von Trier gewesen, der Geburtsstadt von Karl Marx (1818-1883). Das Buch des Kirchenmannes soll den Untertitel „Eine sozialethische Streitschrift" tragen. Der erste Band von Karl Marx' Kapital, der 1867 erschien, trug den Untertitel „Der Produktionsprozess des Kapitals". Karl Marx und sein Freund Friedrich Engels sind die geistigen Väter des Kommunismus. Die beiden veröffentlichten 1848 das „Kommunistische Manifest", das die kapitalistische Gesellschafts- und Wirtschaftsform einer radikalen Kritik unterzog.
Auch Reinhard Marx, der als anerkannter Sozialethiker gilt, hat wiederholt Auswüchse der sozialen Marktwirtschaft kritisiert und einen stärkeren Tribut an deren soziale Komponente angemahnt.
Die beiden weiteren Bände von „Das Kapital" erschienen erst nach Karl Marx' Tod und wurden von Engels aus den vorliegenden Manuskripten zusammengestellt. Zu Zeiten der Studentenbewegung in der 1960er Jahren gehörte „Das Kapital" von Karl Marx schon fast zur Pflichtlektüre der Studenten in Deutschland. Die drei blauen Bände fanden sich in vielen studentischen Bücherregalen.(dpa)
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