Nokia Siemens Networks will Standort in München schließen
Nokia Siemens Networks kündigt an: Der Unternehmensstandort in München wird geschlossen. Die Gewerkschaft kündigt Widerstand an.
München - Das Joint Venture Nokia Siemens Networks (NSN) opfert deutschlandweit 2.900 Stellen für ein Sanierungsprogramm. Damit fällt jede dritte Stelle weg, nur fünf Standorte bleiben erhalten. Wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte, sei der Großteil des Abbaus bis Ende 2012 geplant. Mögliche Geschäftsteilverkäufe seien dabei noch nicht berücksichtigt.
Aktuell beschäftigt NSN nach eigenen Angaben etwa 9.100 Mitarbeiter in Deutschland. 1.600 Mitarbeiter sollen ein Angebot zur Versetzung bekommen. Die meisten von ihnen seien derzeit noch in München beschäftigt, wo ein Großteil der Verwaltung sitze. Der Standort soll aber komplett geschlossen werden.
Die IG Metall Bayern stemmt sich gegen den geplanten massiven Stellenabbau bei NSN. Michael Leppek, der Unternehmensbeauftragte der Gewerkschaft für NSN, nennt als Ziel: Ein Tarifvertrag zur Zukunftssicherung soll möglichst viele Arbeitsplätze bei NSN erhalten und die angekündigte Schließung des Standorts in München abwenden.
Der Betriebsratsvorsitzende Georg Nassauer sagte, die Beschäftigten hätten schockiert und wütend auf die Abbaupläne reagiert. „Wir Betriebsräte werden zusammen mit der IG Metall alles tun, um den Abschied von NSN aus Deutschland zu verhindern“, sagte er.
Im Rahmen eines weltweiten Einsparprogramms streicht das Unternehmen 17.000 der rund 70.000 Stellen. Ein Unternehmenssprecher erklärte: Die gesamte Netzwerksparte sei momentan gebeutelt und müsse sich „gesundschrumpfen“. In Deutschland konzentriere sich das Joint Venture des Industriekonzerns Siemens und des Handyherstellers Nokia künftig auf fünf Standorte: Berlin, Bonn, Düsseldorf, Bruchsal und Ulm.
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