Nockherberg-Boykott: Selbst disqualifiziert

Die CSU-Frauen Barbara Stamm und Emilia Müller fanden die diesjährige Fastenrede am Nockherberg frauenfeindlich und wollen deshalb nächstes Jahr fern bleiben. Absurd, meint AZ-Chefredakteur Michael Schilling.
Au weh, jetzt ist Schluss mit lustig. Mit glasigen Augen und hängenden Mundwinkeln werden die Millionen TV-Zuschauer im kommenden Jahr nach der Nockherberg-Übertragung abschalten und wehklagen: Warum bloß war die allseits bekannte und beliebte Emilia Müller nicht da? Und wo war Barbara Stamm, die sonst doch auch bei den schärfsten Pointen so witzig ausdruckslos schauen konnte? Ganz bang wird einem da, gell?
Vielleicht aber kommt es auch anders. Auf den vorderen Plätzen der CSU-Mimosen hocken künftig andere, die den Starkbierspaß nicht nur verstehen, sondern auch aushalten. Müller und Stamm haben sich selbst disqualifiziert – und das ist gut so. Ihre Klage, die Fastenrede von Luise Kinseher sei frauenfeindlich gewesen, ist absurd. Man stelle sich vor, Markus Söder würde sich beschweren, er würde so arg derbleckt, bloß weil er ein Mann ist. Das ist fast noch lustiger als das Singspiel.