Nockherberg-Boykott: Derblecken heißt nicht katzbuckeln

AZ-Leser schreiben in der Abendzeitung über den Nockherberg-Boykott zweier CSU-Frauen in den kommenden Jahren.
von  AZ
Zahlreiche AZ-Leser finden den Nockherberg-Boykott der CSU-Damen Stamm und Müller absurd.
Zahlreiche AZ-Leser finden den Nockherberg-Boykott der CSU-Damen Stamm und Müller absurd. © az, API

Barbara Stamm und Emilia Müller wollen sich nicht mehr einladen lassen. AZ-Leser über den Nockherberg-Boykott der beiden CSU-Frauen.

München - Sie haben keinen Bock mehr auf den Nockherberg: Die CSU-Frauen Barbara Stamm und Emilia Müller fanden die diesjährige Fastenrede am Nockherberg frauenfeindlich und wollen deshalb nächstes Jahr fern bleiben. Absurd, meint AZ-Chefredakteur Michael Schilling in seinem Kommentar auf az-muenchen.de.

Und nicht nur er: Zahlreiche AZ-Leser äußerten sich in unserem Leserforum überrascht zur Entscheidung der CSU-Damen. "Sie sind beleidigt? Weshalb denn? Seien Sie doch froh, wenn Sie überhaupt jemand wahrnimmt und mal erwähnt." - meint ein AZ-Leser. In einem anderen Kommentar wird Barabara Stamm gar als "beleidigte Leberwurscht" beschrieben.

Lesen Sie hier die Kommentare von AZ-Lesern zum Artikel "„Noch ein Boykott am Nockherberg“ - „Selbst disqualifiziert“"

 

Lauter klingeln

 

Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin Stamm, Sie sind beleidigt? Weshalb denn? Seien Sie doch froh, wenn Sie überhaupt jemand wahrnimmt und mal erwähnt. Ich habe noch nie Empörung von Ihnen gehört, wenn es um Flüchtlingsfrauen und -Kinder geht. Oder, dass sie Ihnen wenigstens mal leidtäten. Auch keine Empörung über die fremdenfeindlichen, menschenverachtenden und frauenfeindlichen Äußerungen Ihrer Politik-Kollegen zu Flüchtlingen und Flüchtlingsheimen.

Ihre Empörung über die schon an frauenfeindlich grenzende Hetze Ihrer Partei gegen unsere Bundeskanzlerin? Tagtägliche Mütter- und Frauendiskriminierung? Nur ein Wort von Ihnen dazu? Nix, rein gar nichts. Das finden Sie alles nicht beleidigend, und es verletzt Sie als Frau auch nicht. Aber Satire, die empört und beleidigt Ihre Frauengefühle.

Gut, dass Sie sich von Frau Kinseher auf dem Nockherberg beleidigt fühlten, sonst hätte Ihr Wahlvolk nicht bemerkt, dass es etwas gibt, dass Ihre Frauengefühle verletzen kann. Klingeln Sie bitte etwas lauter auf Ihrem Landtagspräsidentinnen-Stuhl, damit man wenigstens hört, dass Sie sich von was betroffen fühlen.

Sebastian Ewender

Nach Barbara Stamm: Auch Emilia Müller boykottiert das Derblecken

 

Fabelhafte Künstler

 

Warum nicht Schluss machen mit dieser Großkopferten-Veranstaltung? Warum wird das Nockherberg-Spektakel nicht endlich auch für das Volk geöffnet? Nicht als einmalige Aufführung, sondern Vorführungen eine ganze Woche lang. Das würde auch dem Aufwand der zumeist fabelhaften Künstler gerechter werden.

Es lebe der neue Nockherberg! Ohne beleidigte anwesende Politiker. Die Damen Stamm und Müller weisen dazu schon einmal vorbildlich den Weg.

Peter Kühn

 

Hoch die Krüge

 

Wenn die omnipräsente Barbara Stamm schmollt, und Emilia Müller ob der Frauenfeindlichkeit unserer Bavaria Luise Kinseher schmallippig wird, legt sich ein Teppich der Betroffenheit über den Nockherberg. Die beiden beleidigten und gekränkten Damen sind der Einladung zu einer solchen Veranstaltung überdrüssig. Wie kann man nächstes Jahr diesen herben Verlust abfedern? Wird es dann überhaupt noch lustig, oder vielleicht sogar lustiger? Frau Roth jedenfalls hat sich spontan bereiterklärt, dafür zwei Mal zu kommen.

Hoch die Krüge . . . Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Wolfgang Baumann

 

Lachen Sie doch mal

 

Wenigstens hat unserer souveränen Stammmutter das Angeschleime in Veitshöchheim saturiert und tapfer gefallen. Sollte ihr aber vielleicht doch mal jemand das Wort derblecken erklären, es bedeutet jedenfalls nicht, vor der Obrigkeit katzbuckeln. Lachen Sie doch mal Frau Stamm, nicht gnädig, herzhaft und über sich selber.

Heidrun Kalz

 

Uns geht sie nicht ab

 

Ergänzend zum treffenden Kommentar von Herrn Schilling kann ich nicht umhin, auch noch meinen Senf dazuzugeben: Frau Stamm, die beleidigte Leberwurscht, sollte als Fränkin beim Fasching in Veitshöchheim bleiben, obwohl dort sicher auch nicht zimperlich mit Frauen umgegangen wird. Dort ist sie aber gut aufgehoben, und uns geht sie nicht ab.

Gerd Kneschaurek

 

Spaßbremsen

 

Frau Stamm und Frau Müller tun damit für die Gleichberechtigung der Frauen gar nichts Gutes – im Gegenteil! Das sind richtige Spaßbremsen.

Beim Derblecken sind alle gleich – sollten sie jedenfalls. Da lobe ich mir Frau Aigner, die hat herzhaft gelacht, und sie ist mir seither wesentlich positiv auffällig gefällig in Erinnerung.

Bei Frau Stamm hatte ich bei der Übertragung gar das Gefühl, sie sei zeitweise weggedöst. Also kein großer Verlust, wenn sie dieser urbayrischen Veranstaltung demnächst fernbleiben will. Sigi Sommer hätte dazu gesagt: Und keiner weint mir nach.

Susanne Schumann

 

Mit der Balkanrute

 

Barbara Stamms entschlossener Kampf für eine Verringerung der Frauenquote am Nockherberg zeigt erste Erfolge. Dass die für ihren warmherzig schwarzen Humor bekannte Emilia Müller unter Satire etwas anderes versteht, ist bekannt. Das deutete schon der Besuch in einem Erstaufnahmezentrum an, als die Sozialministerin den mit der Balkanrute Vertriebenen die bayrische Willkommenskultur näherbrachte: „Sind sie gut untergebracht? Sie wissen aber schon, dass sie wieder zurückmüssen?“

Da lob ich mir wenigstens die Ilse Aigner. Die kann über ihre Energiepolitik genauso herzlich lachen, wie über die Mama Bavaria.

Manfred Jagoda

"Zu verletzend": Barbara Stamm will nicht mehr zum Derblecken

 

Nicht zimperlich

 

Sie wissen schon Frau Müller, dass das Spektakel am Nockherberg keine Kuschelveranstaltung ist, sondern Derblecken heißt. Ich hätte gar nicht gedacht, dass Sie so dünnhäutig sein können, wo Sie doch im Austeilen auch nicht gerade zimperlich sind, wie man bei Ihrem Besuch in der Ingolstädter Flüchtlingsunterkunft feststellen konnte.

Luise Kinseher ist eine warmherzige, humorvolle und empathische Bavaria, kurz und gut, eine starke Frau. Ganz im Gegensatz zu Ihnen. Man wird weder Sie noch Barbara Stamm beim nächsten Derblecken am Nockherberg vermissen.

Manfred Fischer

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.