Nix ging am Ring - Kabel-Kollaps und Stromausfall!

Ein Fehlalarm im Petueltunnel bremst den Verkehr über Stunden aus. Dazu kommt ein Blackout im Münchner Osten. Anderswo bringt Glatteis Autos, Radler und Fußgänger ins Rutschen.
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Erst am Dienstag ging im Petueltunnel nichts mehr. Am Mittwoch hat es in dem Tunnel bei einem Autounfall gekracht.
Martha Schlüter Erst am Dienstag ging im Petueltunnel nichts mehr. Am Mittwoch hat es in dem Tunnel bei einem Autounfall gekracht.

MÜNCHEN - Ein Fehlalarm im Petueltunnel bremst den Verkehr über Stunden aus. Dazu kommt ein Blackout im Münchner Osten. Anderswo bringt Glatteis Autos, Radler und Fußgänger ins Rutschen.

Schlag fünf Uhr morgens sprangen die Ampeln am Petueltunnel plötzlich auf rot: Totalsperre in beiden Richtungen! Tausende Autofahrer saßen auf dem Mittleren Ring fest. Zweieinhalb Stunden ging nichts mehr.

Schuld an dem Kollaps: ein defektes Kabel, das einen Fehlalarm im Brandmeldesystem des Tunnels ausgelöst hatte. Die Feuerwehr rückte mit zwei Löschzügen und fünf Sonderfahrzeugen an – insgesamt knapp 50 Mann. Sie suchten den kompletten Tunnel ab, konnten aber nichts finden.

„Die Brandmeldeanlage ließ sich nicht zurückstellen“, berichtet Feuerwehrsprecher Christoph Hoeckh. Ein Spezialist wurde angefordert. Doch auch der konnte den Fehler nicht finden. Der Berufsverkehr wurde immer dichter, das Chaos am Ring größer.

Zubringer zur A 99 über eine Stunde gesperrt

Um 7.20 Uhr übernahm die Polizei. Je zwei Streifenbeamte pro Tunnelzufahrt übernahmen das Kommando und lotsten die Autos durch die Röhre. In der Schaltzentrale suchten die Techniker unterdessen fieberhaft nach dem Fehler im System. Schließlich fanden sie das defekte Kabel.

Erst ab elf Uhr begann sich der Verkehr wieder zu normalisieren. Auch im übrigen Stadtgebiet und im Umland hatten die Menschen auf dem Weg zur Arbeit zu kämpfen – mit tückischem Blitzeis. Auf der A96 und derA 9krachte es immer wieder.

Direkt vor der Siemenszentrale am Wittelsbacher Platz rutschte eine 47-Jährige mit ihrem Ford in einen Geländewagen. Am Steuer eine 45-Jährige mit Zwillingen (5). Alle drei wurden leicht verletzt, genauso wie die Fiesta-Fahrerin.

Nebel war bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zur gefährlichen Eisdecke gefroren. Viele Straßen, Autobahnen und auch Gehwege verwandelten sich in Rutschbahnen. Auf der A 96 geriet eine Münchnerin an der Abfahrt zurA 99mit ihrem Kleintransporter ins Schleudern. Sie rammte den VW-Bus eines Zimmerers (24) und anschließend vier weitere Autos. Drei Menschen wurden verletzt.

Stromausfall in Haidhausen und der Au - rund 10 000 Haushalte betroffen

Der Zubringer zur A 99 war über eine Stunde gesperrt. Vom Autobahnkreuz Nord bis zur Anschlussstelle Pfaffenhofen waren die Fahrbahnen ebenfalls spiegelglatt. Zwölf Unfälle waren die Folge. 22 Autos und ein Laster beteiligt.

Pech hatten aber auch Viele im Münchner Osten. Bei Wartungsarbeiten kam es am Nachmittag zu einem Kurzschluss. In den Stadtteilen Haidhausen und der Au fiel daraufhin in rund 10 000 Haushalten der Strom aus. Zwischen 13.27 Uhr und 14.12 Uhr ging gar nichts mehr – auch im Klinikum rechts der Isar sprang die Notstromversorgung an. In vielen Häusern fiel zudem die Heizung aus, weil die elektronischen Steuerungsgeräte keinen Saft mehr hatten. Das Licht blieb dunkel, das Wassser kalt.

Auch Ampeln waren von dem Stromausfall betroffen, genauso wie vier U-Bahnhöfe auf den Linien der U4 und U5. Die Züge fuhren zwar noch (sie haben ein eigenes Stromnetz), dafür streikten die Aufzüge und es funktionierte nur noch die Notbeleuchtung.

Ralph Hub

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