"Nicht tolerabel": Abmahnung für Wiesnwirt Krätz

„Körperliche Übergriffe sind inakzeptabel“: Nach den Vorwürfen seiner Mitarbeiter droht ihm die Stadt jetzt ganz offen: Beim nächsten Fehltritt fliegt der Wiesnwirt vom Oktoberfest!
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Da hat er noch gut lachen: Wiesn-Wirt Sepp Krätz in seinem Sommerbiergarten.Noch im März steht er wegen Steuerhinterziehung vor dem Landgericht München I.
imago Da hat er noch gut lachen: Wiesn-Wirt Sepp Krätz in seinem Sommerbiergarten.Noch im März steht er wegen Steuerhinterziehung vor dem Landgericht München I.

MÜNCHEN - „Körperliche Übergriffe sind inakzeptabel“: Nach den Vorwürfen seiner Mitarbeiter droht ihm die Stadt jetzt ganz offen: Beim nächsten Fehltritt fliegt der Wiesnwirt vom Oktoberfest!

Auf der Wiesn geht es laut und deftig zu. Doch was sich Wiesn-Wirt Sepp Krätz auf dem vorigen Oktoberfest gegenüber seinem Personal erlaubt hat, will die Stadt nicht dulden. Deshalb hat Wirtschaftsreferent Dieter Reiter (SPD) den Wirt gestern öffentlich abgemahnt. Wenn er sich noch einmal etwas zu Schulden kommen lasse, fliege er von der Wiesn. Mitarbeiter hatten Krätz vorgeworfen, sie rüpelhaft beschimpft oder auch tätlich angegriffen zu haben.

OB Christian Ude hatte schon am Wochenende den Wirt kritisiert, sein Verhalten sei „nicht tolerabel“.Nachdem Reiter von den Vorwürfen erfahren hatte, habe er Sepp Krätz aufgefordert, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Am Freitag bekam er einen Entschuldigungsbrief des Wirts. Reiter: „Darin bedauert der Wirt sein Verhalten und versichert, zukünftig keinen Anlass zu ähnlichen Beschwerden mehr geben zu wollen.“

Danach beriet sich der Wirtschaftsreferent mit OB Christian Ude, wie er weiter vorgehen soll. Dann schrieb der Referent dem Wirt zurück: „Körperliche Übergriffe jeglicher Art, insbesondere auch gegenüber Ihrem Personal, sind inakzeptabel. Ihnen kommt als Wiesnwirt in besonderer Weise eine Vorbildfunktion zu. Ich bitte, diese auch bei Ihrem Umgangston gegenüber Ihrem Personal zu bedenken und künftig zu berücksichtigen.“

Am Mittwoch erklärte der Wirtschaftsreferent dann unmissverständlich: „Stadt ermahnt Wiesnwirt Sepp Krätz.“ So steht es über einer öffentlichen Erklärung von Dieter Reiter. Er „ermahnt“ darin Sepp Krätz, „dringend“ sein Verhalten gegenüber seinem Personal seiner Vorbildfunktion als Wiesnwirt anzupassen. Die Berichte über die Vorgänge im Hippodrom beschädigten „ganz erheblich den Ruf und das Image des Oktoberfestes“. Das werfe auch ein negatives Bild auf die Stadt München selbst.

Dann droht Reiter ganz offen mit Konsequenzen für die nächste Wiesn: Er wolle „ein ganz besonderes Augenmerk auf das Hippodrom“ legen. „Sollte es erneut zu Vorkommnissen dieser Art oder zu sonstigen nennenswerten Verstößen gegen städtische Vorschriften kommen, müsste ich dem Stadtrat leider vorschlagen, Sie künftig nicht mehr als Festwirt auf dem Oktoberfest zuzulassen.“

Willi Bock

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