Neustart in Münchner Prozess: Mutmaßliche Kunstfälscher schweigen

Vater und Sohn sollen Bilder und Gutachten gefälscht und damit ein kleines Vermögen verdient haben. Nun stehen die mutmaßlichen Kunstfälscher wegen Betrugs vor Gericht – nicht zum ersten Mal.
AZ/dpa |
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Betrug im großen Stil? Der Antiquitätenhändler und sein Sohn sollen unter anderem bis dato renommierte Kunstexperten dazu gebracht haben, falsche Gutachten über die Bilder zu erstellen.
Betrug im großen Stil? Der Antiquitätenhändler und sein Sohn sollen unter anderem bis dato renommierte Kunstexperten dazu gebracht haben, falsche Gutachten über die Bilder zu erstellen. © Britta Schultejans/dpa

München - Vor dem Landgericht München II läuft ein neuer Prozess gegen ein Vater-Sohn-Duo, das mit gefälschten Kunstwerken ein kleines Vermögen verdient haben soll. Laut Anklage sollen die beiden Männer selbst oder von einer Kunstmalerin erstellte Bilder als Werke der Maler Edward Cucuel, Leo Putz oder Domela ausgegeben und so Zehntausende Euro unter anderem bei Kunstauktionen erbeutet haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Betrug im großen Stil vor. 

"Frau im Kahn" oder "Dame am Tisch mit Rotwein": Bilder von anderen Künstlern abgeändert? 

Die Werke trugen so klangvolle Namen wie "Auf Parkbank sitzende Dame unter Kastanienbaum am Ufer des Starnberger Sees", "Frau im Kahn" oder "Dame am Tisch mit Rotwein" ("Am Frühstückstisch"). 

"Sie hatten die Bilder entweder selbst unter Verwendung von alten Leinwänden gemalt beziehungsweise Bilder von anderen Künstlern abgeändert", las die Staatsanwältin aus der Anklage. In einigen Fällen hätten sie auch eine Kunstmalerin beauftragt, Bilder nach einer Vorlage zu erstellen und mit einer gefälschten Signatur zu versehen. 

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Der Antiquitätenhändler und sein Sohn, der als Beruf "Internetverkäufer" angibt, sollen unter anderem bis dato renommierte Kunstexperten dazu gebracht haben, falsche Gutachten über die Bilder zu erstellen. Teilweise sollen Echtheitszertifikate ausgestellt worden sein. 

Prozess war im vergangenen Jahr geplatzt

Am ersten Prozesstag sagten die Angeklagten zunächst nichts zu den Vorwürfen, auch in einer ersten Verhandlung im vergangenen Jahr hatten sie zu den Vorwürfen geschwiegen.

Der Prozess war allerdings geplatzt und musste neu aufgerollt werden, weil eine Richterin in den Mutterschutz ging. Nun geht es von vorne los. Das Gericht hat zahlreiche Verhandlungstage bis Mitte März angesetzt, das Urteil könnte demnach am 14. März fallen.

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