Neuperlach: Besser als sein Ruf

Schlechtes Image? Mit einer Kampagne wollen Unternehmen den Stadtteil aufpolieren. Motto: „Unerwartet anders“
München - Neuperlach. Wer das hört, denkt gleich an Hochhaussiedlung, Betonwüste und Trostlosigkeit. Damit tut man dem Stadtteil im Münchner Südosten aber Unrecht. Neuperlach – das heißt auch lange grüne Alleen, Radlwege und kleine Parks. Einkaufspassagen, Arztpraxen und Kitas, ein Klinikum, Sport- und Freizeiteinrichtungen – es ist alles da. Die S- und U-Bahn braucht in die Innenstadt nur eine Viertelstunde, im Umland ist man sofort dank Autobahnnähe.
Mit den Vorurteilen über Neuperlach will eine Standortinitiative nun aufräumen. „Neuperlach Süd – unerwartet anders“ ist das Motto der Kampagne von sieben Unternehmen, wie der Allianz Real Estate, der Deka Immobilien GmbH und der Siemens Real Estate. Allesamt sind sie Eigentümer und Mieter von Gewerbeimmobilien in Neuperlach und mit ihrem Standort sehr zufrieden.
„Man muss Neuperlach erlebt haben, um seine Vorteile zu schätzen“, sagt Bernd Wegener von der Versicherungskammer Bayern. Die Initiative will vorrangig Firmen in den Stadtteil locken. Die Standortvorteile liegen auf der Hand: Die Mieten liegen bei zehn bis sechzehn Euro pro Quadratmeter und die gute Anbindung zur Innenstadt, zur Autobahn und zum Flughafen ist praktisch.
Die Image-Kampagne nützt aber vor allem den Anwohnern. Mit den vielen Angestellten der Bürohäuser kommen noch mehr Geschäfte und Gastronomie. Das bringt Leben ins Viertel.
Neuperlach entstand in den 60er bis 80er Jahren als Satellitenstadt vom Reißbrett. Nach 30 Jahren sind die Strukturen aber gewachsen und nichts sieht mehr nach Retortenstadt aus. Eher nach einem netten Viertel, in dem es sich gut leben lässt.