Neujahrsempfang von Ministerpräsident Horst Seehofer in der Münchner Residenz
München - Klar, ein bisschen hat Ministerpräsident Horst Seehofer am Freitagabend in der Residenz dann doch wieder kokettiert. Damit, dass er doch noch ein paar Neujahrsempfänge dranhängen könnte (und, was er nicht sagte, somit niemandem – und erst recht nicht Markus Söder – das schöne Amt überlassen).
Ansonsten aber schlug er ungewohnt leise Töne an, das Wort „Obergrenze“ fiel kein einziges Mal, Seehofer warb für die Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten.
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Anwesend waren das Kabinett sowie Prominenz und Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Gesellschaft. Der Neujahrsempfang ist ein Höhepunkt des politisch-gesellschaftlichen Jahres in Bayern.
Etwas war in diesem Jahr zum ersten Mal anders: Seehofer hat mit der Tradition des Defilees gebrochen. Bislang musste der Ministerpräsident zu Beginn des Neujahrsempfangs immer stundenlang Hände schütteln, bevor er - meist erst deutlich nach 21.00 Uhr - seine kurze Rede halten konnte. Das fiel in diesem Jahr weg - es sollte mehr Zeit für direkte Gespräche geben, hieß es vorab.
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Mit Blick auf den Brexit, die Präsidentenwahl in den USA und das deutsche Verhältnis zu Rußland warb Seehofer in seiner Rede für vernünftige Realpolitik. Über den künftigen US-Präsidenten Donald Trump sagte er, wenn jemand sich in einer freien Wahl durchgesetzt habe, "dann sollten wir Politiker solche Wahlergebnisse zunächst einmal respektieren und die konkrete Politik abwarten".