Neuhausen: Sex-Gangster lauert in Tiefgarage

MÜNCHEN - Alptraum jeder Frau: Eine 36-jährige Angestellte aus Neuhausen wurde auf dem Heimweg in der Tiefgarage vergewaltigt. Der Täter sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
Es ist der Alptraum einer jeden Frau – in einer dunklen Tiefgarage nachts plötzlich einem Sex-Gangster gegenüberzustehen. Einer 36-Jährigen aus Neuhausen ist genau das am Sonntagabend passiert. Die Polizei konnte den Täter, einen Obdachlosen, der öfter in Tiefgaragen übernachtet, in der Nähe des Tatorts festnehmen. Thomas H. (42) hat bereits ein Geständnis abgelegt.
In den 90er Jahren hatte der arbeitslose Münchner bereits schon einmal wegen Vergewaltigung im Gefängnis gesessen. Auch wegen Raub und Körperverletzung wurde Thomas H. bereits mehrfach verurteilt. In den letzten Jahren saß er immer wieder im Knast.
Die vergangenen Monate lebte der Münchner auf der Straße. Um sich vor Wind und Wetter zu schützen, schlich er sich öfters in Tiefgaragen und Keller von Mietshäusern. So auch am Sonntagabend. Thomas H. suchte sich die Tiefgarage eines Mietshauskomplexes in Neuhausen aus.
Er hatte in der Dunkelheit gelauert
Ahnungslos fuhr die 36-jährige Angestellte gegen 21 Uhr mit ihrem Opel in die Tiefgarage. Sie wollte den Wagen abstellen und dann mit dem Lift hoch in ihre Wohnung fahren. Plötzlich sprang Thomas H. sie an. Er hatte in der Dunkelheit gelauert und sich von hinten an sein ahnungsloses Opfer herangepirscht.
„Der Mann schlug der 36-Jährigen mit den Fäusten ins Gesicht und brach ihr dabei die Nase“, berichtet Polizeisprecherin Claudia Haas.
Anschließend riss der Sextäter der 36-Jährigen die Kleider vom Leib und missbrauchte die Frau. Doch die Münchnerin wehrte sich aus Leibeskräften. Sie biss, kratzte und schlug um sich, schrie in der Tiefgarage laut um Hilfe. Schließlich ließ der Sexgangster von der Frau ab und verschwand in der Dunkelheit.
Per Handy die Polizei verständigt
Mit ihrem Handy verständigte das Opfer die Polizei. Eine Streife entdeckte wenig später nur ein paar Häuser vom Tatort entfernt einen Verdächtigen. Thomas H. wurde festgenommen. Gegen ihn erging Haftbefehl wegen Vergewaltigung. Sein Opfer liegt im Krankenhaus.
„Es ist ein erschreckendes Verbrechen“, erklärt Polizeisprecher Wolfgang Wenger, „das das Sicherheitsempfinden vieler Frauen trifft.“ Im vergangenen Jahr wurden in München 937 Vergewaltigungen angezeigt; 863 Tatverdächtige ermittelt – Tiefgaragen oder Bahnhöfe spielten als Tatort in den wenigsten Fällen eine Rolle.
Ralph Hub