Neues Schuljahr: Stadt baut 12 Grundschulen

Das neue Schuljahr beginnt: Für 10446 Kinder beginnt der Ernst des Lebens, das sind 2,9 Prozent mehr als 2012 – für die Stadt eine große Herausforderung. Was heuer alles neu ist
von  Charlott Friederich

Das neue Schuljahr beginnt: Für 10446 Kinder beginnt der Ernst des Lebens, das sind 2,9 Prozent mehr als 2012 – für die Stadt eine große Herausforderung. Was heuer alles neu ist

München wächst. Bereits 2014 dürfte die 1,5 Millionenmarke geknackt sein. Mit erheblichen Auswirkungen auf Schüler, Schulen und Lehrer:

- Mehr Bürger, mehr Kinder. Die Zahl an Schulanfängern ist im Vergleich zu den Vorjahren stark gestiegen. Heute hat für 10446 Kinder der Ernst des Lebens begonnen. Das sind 2,9 Prozent mehr als vergangenes Jahr, wobei die Nachfrage nach privaten Bildungsanstalten gleichzeitig gesunken ist. Insgesamt stieg die Gesamtschülerzahl an den staatlichen Schulen um 1,6 Prozent. In absoluten Zahlen sind das 50815 Grund- und Mittelschüler – mehr Schüler, als die Stadt Straubing Einwohner hat.

- Bedeutet das jetzt voll gestopfte Klassenzimmer? „Nein“, sagt Georgine Müller, Leiterin des staatlichen Schulamtes, „in diesem Schuljahr werden 92,1 Prozent der Regelklassen maximal 25 Schüler haben. Darauf sind wir sehr stolz.“ Vor allem bei Klassen mit einem hohen Migrantenanteil wird diese „Schülerhöchstzahl-Begrenzung“ strikt eingehalten. „München hat dafür 2700 Lehrerstunden für die zusätzliche Einrichtung von 120 Klassen zur Verfügung gestellt bekommen. Das erleichtert die Erziehungs- und Integrationsarbeit erheblich“, so Müller.

- 51,76 Prozent der Schüler weisen einen Migrationshintergrund auf.

- Mehr Schüler – mehr Lehrer. Auch hier werden Mittel freigesetzt: „Wir sind sehr froh, dass jeder Klasse eine Klassleiterin zur Verfügung steht“, so die Schulamtsleiterin stolz. Auch die Grundversorgung an Aushilfslehrern sei voll gedeckt.

- Wohin nur mit diesem Haufen an zusätzlichen Schülern? Mit dieser Frage beschäftigt sich seit Januar die Arbeitsgruppe „Schulbauoffensive“ des Referats für Bildung und Sport. Ihre Aufgabe: Neue Schulen wo es nur geht. In den nächsten acht Jahren werden zwölf neue Grundschulen in und um München entstehen. Allein bis 2016 sind Mittel in Höhe von 216 Millionen Euro dafür eingeplant worden. Die Grundschule an der Leibengerstraße wird die nächste sein, die fertig wird. Baukosten: rund 19 Millionen Euro.

- Neue Schulen, mehr Betreuung: Es gibt Räume für die Rundum-Betreuung an jeder neuen Schule. Das hoch gelobte Konzept lautet „gebundene Ganztagsbetreuung“. Im Gegensatz zum offenen Ganztag werden hier die Unterrichtsstunden bis in den Nachmittag gezogen, Übungs- und Praxisphasen inklusive. Von 132 Münchner Grundschulen haben sich 42 dazu entschieden, dieses Angebot in ihr Konzept aufzunehmen. Insgesamt gibt es 1258 Ganztagesplätze für Grundschulkinder mehr als im Vorjahr. „Wir versuchen, so gut wie möglich auf die große Nachfrage zu reagieren“, so Stadtschulrat Rainer Schweppe.

- Nach aktuellen Zahlen wollen 85 Prozent aller Eltern das ganztätige Angebot nutzen. Zurzeit ist das aber nur 7,2 Prozent aller Grundschulkinder vergönnt. „Wir freuen uns trotzdem sehr über den Andrang und wollen die Ganztagsbildung weiter vorantreiben“, so Schweppe. Auch die Mittelschulen ziehen mit. An 27 Standorten wurden Ganztagsklassen eingerichtet. Trotzdem setzen immer noch 11494 aller Eltern auf die gute, alte Mittagsbetreuung. Gefördert wird das Ganze vor allem von der Stadt. Sie hat die jährlichen Mittel von 54000 auf 264000 Euro erhöht. Auch bei der Mittagsbetreuung stieg die aufgewendete Summe auf 3,5 Millionen Euro.

- Mehr Schüler, mehr Schulen, mehr Lehrer – das kostet: Sachaufwandsträger ist auch hier die Stadt München. „Wir wenden 5,5 Millionen Euro im Jahr an zusätzlicher finanzieller Unterstützung für die staatlichen Schulen auf“, sagt der Stadtschulrat. Auch die innovative Architektur im Schulbau ist dem ambitionierten Schulrat wichtig. Nur: Der Bau der hochmodernen Schulen ist teuer. „Bis 2016 haben wir die Milliarden-Grenze geknackt“, so Schweppe. Auch das Schulmobiliar kostet einiges: gut 4,4 Millionen Euro pro Jahr.

 

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