Neues Portal: Wo Alleinerziehende Hilfe finden

Zwei Bänkerinnen haben eine neue Plattform entwickelt - mit allen Anlaufstellen.
von  Christina Hertel
Sigrid Egner (links) und Annett-Katrin Wohlgemuth (rechts) starten ein Portal für Alleinerziehende. Katrin Habenschaden hat es vorgestellt.
Sigrid Egner (links) und Annett-Katrin Wohlgemuth (rechts) starten ein Portal für Alleinerziehende. Katrin Habenschaden hat es vorgestellt. © lob

München - Wie ein Fallschirmsprung, bloß ohne den Schirm - so habe eine Freundin ihr das Leben als Alleinerziehende beschrieben, erzählt die Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). 

Gründerinnen sind selbst alleinerziehend

Eine neue Informationsplattform im Internet, die Habenschaden am Montag vorstellte, soll das Leben von Alleinerziehenden etwas einfacher machen. Egal, ob es um Geld, um Freizeit, um Wohnen oder um die Jobsuche geht, sollen sie dort Hilfe und Informationen bekommen.

Amuvee (was wie a-mu-wie ausgesprochen wird) heißt das Portal, das Sigrid Egner und Annett-Katrin Wohlgemuth entwickelt haben. Beide sind Bänkerinnen und alleinerziehend. Sie wissen also, wie herausforderdend es sein kann, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen, wenn kein Partner mithilft.

Plattform zeigt auch bisher weniger bekannte Angebote

Wohlgemuth hat bereits eine ähnliche Plattform aufgebaut: einen "Förderfinder", auf dem Unternehmen, die während Corona in Zahlungsschwierigkeiten gekommen waren, gebündelt Informationen erhalten, wo sie Hilfsgelder beantragen können.

Bei Amuvee werden alle 128 Anlaufstellen und Angebote für Alleinerziehende in München angezeigt. Das reicht von der Altersvorsorge bis zur Mutter-Kind-Kur. In eine Suchmaske kann man eintragen, in welcher Lebenssituation man sich befindet und in welchem Bereich man gerade Unterstützung braucht. Der Vorteil laut Habenschaden: Auf diese Weise stoßen Alleinerziehende auch auf Angebote, von denen sie nicht wussten, dass es sie gibt.

Das Angebot ist kostenlos. Finanziert wird es durch Spenden von Stiftungen und Unternehmen. Sigrid Egner und Annett-Katrin Wohlgemuth arbeiten ehrenamtlich, haben aber auch hauptamtliche Mitarbeiter. In Stuttgart und in Karlsruhe läuft die Plattform bereits. Auch in München gibt es Bedarf: In etwa 16 Prozent aller Familien kümmert sich nur ein Elternteil um die Kinder.

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