Neues Museum erinnert an Schicksal der Sudetendeutschen
München - Wegen der Corona-Krise fand die Feier am Montag nur im kleinsten Rahmen ohne Öffentlichkeit und mit strengen Hygiene-Auflagen statt: Das Museum sei die kulturelle Antwort auf den Verlust der Heimat von mehr als drei Millionen Menschen, sagte Ortfried Kotzian, der Vorstandsvorsitzende der Sudetendeutschen Stiftung bei der Eröffnung.
Sudetendeutsches Museum: Neubau kostet 26 Millionen Euro
Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) erklärte, dass ein großes Eröffnungsfest nachgeholt werde, sobald es die Pandemielage zulasse.
Die Kosten für den Neubau des Museums, rund 26 Millionen Euro, hatte zum größten Teil der Freistaat getragen, der Bund übernahm zehn Millionen Euro.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) würdigte den Anteil der Sudetendeutschen am Erfolg Bayerns seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und lobte ihren Einsatz für ein Europa ohne nationalistische Ressentiments.
Sudetendeutsches Museum "überfällig"
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters (CDU), nannte den Museumsbau "überfällig", auch weil die Zahl der Zeitzeugen und damit auch das Wissen über das Schicksal der Sudetendeutschen gerade bei jungen Menschen in Vergessenheit gerate.
Rund drei Millionen Sudetendeutsche waren nach dem Krieg aus der ehemaligen Tschechoslowakei vertrieben worden. Sie fanden vor allem in Deutschland und Österreich eine neue Heimat.
Sudetendeutsches Museum: Die Sache mit dem Gartenzwerg
Im Museum geben rund 900 Exponate einen Einblick in die Geschichte der Sudetendeutschen, darunter Künstlerglas im Jugendstil, ein dreisitziges Motorrad sowie Instrumente.
Unter den Ausstellungsstücken befindet sich auch der erste Gartenzwerg - diese Idee stammt aus dem Sudetenland. Zu sehen sind auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie Häftlingskleidung, eine Lederjacke mit einem Einschussloch aus der Vertreibung und ein Bergarbeiterhelm aus der Zwangsarbeit im Uran-Bergbau.
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