Neues Israel-Konsulat in München soll kommen - Wo ist Platz?

Das Land will in München ein Konsulat errichten. Die Nachricht löst Freude aus. Schwierig dürfte es werden, einen geeigneten Standort zu finden.Die Sicherheits-Anforderungen sind enorm
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Knapp 100 Konsulate und Botschaften gibt es in München. Diese Auswahl zeigt, wo sich welche Diplomaten am liebsten ansiedeln. Die Dichte ist in Bogenhausen besonders hoch. Dieser Stadtteil sei auch für Israel geeignet, findet OB Ude.
AZ Knapp 100 Konsulate und Botschaften gibt es in München. Diese Auswahl zeigt, wo sich welche Diplomaten am liebsten ansiedeln. Die Dichte ist in Bogenhausen besonders hoch. Dieser Stadtteil sei auch für Israel geeignet, findet OB Ude.

Das Land will in München ein Konsulat errichten. Die Nachricht löst Freude aus. Schwierig dürfte es werden, einen geeigneten Standort zu finden.Die Sicherheits-Anforderungen sind enorm

MÜNCHEN Die Diplomatendichte in München ist schon sehr hoch: 90 Konsulate und sechs Botschaften gibt es hier. Bald kommt eine weitere hinzu: Israel will Ende 2011 ein Konsulat errichten. Es wird neben der Botschaft in Berlin Iraels einziges Konsulat in Deutschland sein.

„München ist eine tolle Stadt, da wird es in der Botschaft einen großen Wettbewerb geben, wer dorthin darf“, sagt Asaf Ichilevich, außenpolitischer Berater in der Botschaft des Staates Israel in Berlin. Als Standort war auch Frankfurt im Gespräch. Aber München setzte sich durch – wegen der „besonderen Rolle Bayerns in Deutschland“.

„Deutschland ist für Israel der wichtigste Handelspartner in Europa“, sagt Diplomat Ichilevich. München sei wirtschaftlich, politisch und kulturell interessant. Speziell zwischen Bayern und Israel gebe es auf politischer Ebene gute Beziehungen, „die wir vertiefen und verbreitern wollen“.

Der Ort wird noch gesucht. Ichilevich: „Jetzt ist erst einmal die Entscheidung gefallen.“ Es werde noch „einige Monate“ dauern, bis ein Objekt gefunden ist. Es ist geplant, zwei bis drei Diplomaten dort arbeiten zu lassen.

Die Suche wird auch unter Sicherheitsaspekten nicht einfach. Münchens Polizeichef Wilhelm Schmidbauer will deswegen schon mehr Personal beantragen. An der Synagoge am Jakobsplatz sieht man, was als erforderlich gilt: Versenkbare Poller, um den Verkehr zu stoppen, Platz für Sicherheitsfahrzeuge, panzerfaustsichere Wände. Auf Dächern ringsum können Scharfschützen postiert werden.

„Es gehört zu einer Weltstadt einfach dazu, dass sie Gebäude mit Sicherheitsanforderungen hat“, so OB Christian Ude. Im Botschafterviertel Bogenhausen gebe es etliche Gebäude, die einen großen Garten und einen gesicherten Zaun haben. Da sei, sagt Ude, „viel Polizei in der Nachbarschaft, weil alle möglichen Anwesen je nach politischer Großwetterlage verschärft bewacht werden“ müssten.

Für München und seine Geschichte sei ein israelisches Konsulat „ein großartiges Zeichen“, meint Ude. München, die frühere Hauptstadt der Bewegung und der Ort des Attentats von 1972 auf das israelische Olympia-Team.

„Ich würde mich freuen, wenn München wieder ein israelisches Konsulat bekommen würde“, sagt Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland: „München ist nicht nur eine weltoffene, sondern auch kulturell und wirtschaftlich höchst attraktive Stadt.“ Zuletzt gab es hier von 1948 bis 1953 ein israelisches Konsulat. Willi Bock

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