Neues Hotel in München: Warme Füße im Frauen-Zimmer

MÜNCHEN - Hier kann Frau richtig frau sein: Ein Hotel richtet Räume für weibliche Gäste ein: Mit Kühlbrillen, Pflaster samt Glitzersteinen, Gesichtsmasken – und einem Einparkservice.
Die gute Vorsätze sind dahin: Gummibärchen, Nüsse und Schokolade stehen direkt neben dem Fernseher. „Natürlich gibt es Schokolade, die mögen doch alle Frauen“, sagt Jan Heringa. Er ist Hoteldirektor des Leonardo Royal Hotels, das am Montag im Norden der Stadt eröffnet. Ein klassisches Tagungshotel sei das Haus, sagt Heringa, aber auch zukunftsorientiert.
Die Zukunft soll sich vor allen in den 19 Zimmern im zweiten Stock spiegeln: Sie ist fliederfarben.
Während die übrigen 405 Zimmer in Creme-Tönen gehalten sind, strahlt die Wand im „Woman friendly room“ in jenem hellen Lila. „90 Prozent unserer Gäste sind Männer, aber Frauen werden mehr, und sie haben einfach andere Ansprüche“, sagt Heringa.
Besonders im Bad: Ein extra großer Kosmetikspiegel, dazu besseres Licht zum Schminken und eine Kosmetikbox stellt das Hotel in der Moosacher Straße bereit. Darin stecken Abschmink-Pads, Kajalstift, Mascara, Parfümproben, Tampons – und ein Heftpflaster mit Swarovski-Steinen. Gegen Aufpreis gibt es ein Maskenmenü: „Aus Schokolade oder Avocado“, sagt Heringa. Die Gesichtsmasken werde in der Küche frisch gerührt.
Frisch muss auch die Minibar bestückt werden: Neben Wasser und Cola stehen für die Chefin von morgen Aloe-Vera- und Wellnessgetränke bereit, dazu eine Kühlbrille für kurze Nächte. Für alleinreisende Frauen gibt es zusätzlich Wärmesocken. Zeitschriften über Mode und Essen sollen ausliegen, „aber nicht so viel Klatsch“, sagt Heringa.
Eine Nacht im Frauen-Zimmer kostet – genauso wie im restlichen Hotel – in der Anfangszeit ab 70 Euro. Rockbügel, einen größeren Schrank, genau wie den Einparkservice gibt es gratis dazu. Nur an der Bar in der Lobby kehrt Frau wieder in die Arbeitswelt zurück: Es gibt keine Sonderbehandlung. Heringa: „Wissen Sie: Im Alltag sind die Unterschiede zwischen Frauen und Männern gar nicht so groß.“
Anne Kathrin Koophamel