Neuerung beim KVR in München: "Ab 2025 entfallen viele Wege aufs Amt"
München — Wer in München einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragt, muss für die Abholung einen Termin beim KVR ausmachen. Schon 2019 hatten die Grünen beantragt, stattdessen Ausweis-Automaten auszuprobieren. Dort sollte das KVR die Dokumente hinterlegen. Die Bürger wären dann nicht mehr an die Öffnungszeiten gebunden.
Nun ist klar: Ausweis-Automaten wird es in München keine geben. KVR-Chefin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) lehnt sie in einer Beschlussvorlage, über die der Stadtrat diesen Dienstag entscheidet, ab.
Keine Reisepass-Automaten in München: Das ist der Grund
Ihre Begründung: In anderen Städten — etwa in Hannover und Düsseldorf — würden solche Automaten nur wenig genutzt. Gleichzeitig wäre der Aufwand in München besonders hoch. 2022 wurden laut der Beschlussvorlage 281.430 Ausweise ausgegeben. "Eine vollständige Ausgabe dieser Menge an Dokumenten über Automatensysteme ist nicht realistisch", heißt es in der Unterlage.
Die Kosten für solche Ausweisstationen sind nach Einschätzung des KVR hoch: Würden 4000 Dokumente pro Woche in den Boxen abgeholt, rechnet das KVR mit Anschaffungskosten von rund 570.000 Euro, Betriebskosten von 370.000 Euro, plus zusätzliche Kosten für Kameras und womöglich Personal.
Das KVR verweist darauf, dass das Bundesinnenministerium die Möglichkeit schafft, dass ab Mai 2025 Ausweise per Brief verschickt werden können.
Die Grünen können die Argumente ihrer KVR-Chefin nachvollziehen. Stadträtin Nimet Gökmenoglu: "Wir freuen uns sehr, dass der Gesetzgeber den Weg für den postalischen Direktversand von Ausweisdokumenten frei gemacht hat. Damit entfallen viele Wege aufs Amt ab 2025 gänzlich."
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