Neueröffnung mit neuem Konzept in München: Was diesen Mediamarkt so besonders macht
München - Ein bisschen reimt es sich sogar: Mediamarkt Smart, nennen die Erfinder das Ganze, was seit Donnerstag an der Adresse Tal 19 geöffnet ist. Es ist der erste in Deutschland. Altbewährte Mediamarkt-Strategie trifft hier auf kleinere Experimente. Parallel eröffnen am gleichen Tag drei weitere deutsche smarte Mediamärkte: in Leipzig, Heidelberg und Köln.
Deutlich übersichtlicher ist das Geschäft im Tal und hat ein reduziertes Warenangebot. Optimiert ist das Ganze auf Laufkunden, Spontane und auch Touristen. "Wir haben acht Mitarbeiter und sprechen hier neun Sprachen", sagt Geschäftsführer Alexander Major.
Er kann sich ab sofort auf die Visitenkarte schreiben, dass er der Leiter des größten und kleinsten Mediamarktes in München ist. Denn er führt auch die riesige Zweigstelle an der Einsteinstraße.

Display-Tausch oder Reparatur sind hier auch möglich
Ladekabel, Heißluftfritteusen, Bartschneider, Mehrfachstecker, Smartphones, Smartwatches, Speichermedien, Tablets, Kaffeemaschinen und auch Kaffeebohnen gibt es im Tal.
Vor allem auf die persönliche Beratung in heimeliger Atmosphäre wird gesetzt und auf den Service: Auch ein Display-Tausch ist an der "Smart Bar" möglich, ein Datentransfer ebenfalls oder natürlich das allseits bekannte Panzerglas für das Smartphone könne man selbstverständlich auch kaufen und gleich aufgesetzt bekommen.

Es ist kein 5000 Quadratmeter großer Megaladen, in dem man wirklich alles für den Haushalt finden kann, wie etwa in Haidhausen (in der Einsteinstraße ist der Mediamarkt wirklich so groß). Rund 230 Quadratmeter sind es hier - gefühlt eine Art Elektro-Boutique.
"Wir sind multikulti", betont Marktchef Major. Er selbst hat kroatische Wurzeln. Es wird dazu Türkisch, Russisch, Englisch oder Italienisch gesprochen. Die Marke Mediamarkt ist schließlich in elf Ländern vertreten und bekannt. Die persönliche, passgenaue Ansprache will man pflegen.

Zwei türkische Touristen wollen schon einkaufen: "Leider noch geschlossen"
Am Mittwoch zum Presserundgang sind bereits zwei ältere türkische Touristen mit Tüten vor der Tür, die völlig enttäuscht abdrehen und ihre Shopping-Tour Richtung Innenstadt fortsetzen. Noch ist geschlossen.
Während des dreiwöchigen Umbaus sei das ständig passiert, erzählt Major. Und wie die Vorgänger von Gravis wirbt man hier an der Fassade damit, ein authorisierter Apple-Verkäufer zu sein.

"Ohne neue Konzepte lockt man keinen mehr hinter dem Ofen hervor", sagt dann Hubert Kluske. Er ist Managing Director bei Mediamarkt-Saturn: "Wir wollen was probieren".
Auch ein Smartphone oder ein Fernseher kann ins Tal bestellt werden. Bestimmt eine gute Option für Kunden, die den ÖPNV nutzen, nicht allzu weit weg wohnen oder einfach nicht mit dem Auto bis zum nächsten größeren Mediamarkt fahren wollen. "Das funktioniert natürlich nur bis zu einer bestimmten Größe", sagt Kluske.

So wird ein Mediamarkt Smart zur Abholstation. Omnichannel-Strategie, nennen es die Verantwortlichen.
"Groß können wir, jetzt üben wir klein"
"Wir hatten jahrelang nur eine Marktart", sagt Kluske. Es sei an der Zeit gewesen, daran etwas zu ändern. Inzwischen habe man vier verschiedene Marktkonzepte herausgearbeitet: "Das Leithauskonzept in Millionenstädten mit sehr großen Märkten, das Core-Format mit rund 1500 bis 3000 Quadratmetern Größe - daran halten wir auch fest, das Express-Format wie etwa in Böblingen mit bis zu 1500 Quadratmeter großen Zweigstellen und nun eben das kleine Smart-Format", zählt Kluske auf.
Bisher gab es das Mediamarkt-Smart-Format nur in Italien und Spanien, wo es sehr gut funktioniert und dazu ermutigt habe, das Konzept zu erweitern. "Groß können wir schon, jetzt wollen wir auch klein üben", sagt Kluske, der seit zwei Jahren für den Mediamarkt-Saturn-Konzern arbeitet.
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