Neuer Zoo-Chef tritt in große Fußstapfen

Er ist 43 Jahre alt, Tierarzt und kommt aus Hannover: Andreas Knieriem tritt die Nachfolge von Henning Wiesner als Zoodirektor in München an. Darauf einigte sich der Aufsichtsrat des Tierparks.
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Neuer Chef von Hellabrunn wird Hannovers Zootierarzt Andreas Knieriem, der auf dem Bild von 2005 gerade eine Blutprobe von der trächtigen Elefantenkuh Khaing Hnin Hnin nimmt.
dpa Neuer Chef von Hellabrunn wird Hannovers Zootierarzt Andreas Knieriem, der auf dem Bild von 2005 gerade eine Blutprobe von der trächtigen Elefantenkuh Khaing Hnin Hnin nimmt.

Er ist 43 Jahre alt, Tierarzt und kommt aus Hannover: Andreas Knieriem tritt die Nachfolge von Henning Wiesner als Zoodirektor in München an. Darauf einigte sich der Aufsichtsrat des Tierparks.

Er tritt in große Fußstapfen: Der Nachfolger des langjährigen Tierpark-Chefs Henning Wiesner steht fest. Heute einigte sich der Aufsichtsrat des Tierparks auf den Neuen – der Herr der Münchner Zoo-Tiere wird in Zukunft Andreas Knieriem heißen. Der 43-Jährige ist ein Spitzenmann in seinem Bereich: Seit 13 Jahren arbeitet er als stellvertretender zoologischer Leiter und Veterinär im Tierpark in Hannover. Dort war er bisher für die Gesundheit von über 2000 Tieren aus aller Welt verantwortlich. Er kämpfte mit Schafböcken, die eine Zahnbehandlung benötigten. Oder half Elefantendamen bei der Geburt. „Es ist ein spannender Beruf“, schwärmte er in einem Interview.

Doktorarbeit über Delfine

Schon als Teenager wusste er, was er später einmal werden wollte. Bei einem Praktikum kam er im Alter von dreizehn Jahren zum ersten Mal mit Delfinen in Berührung – eine Begegnung, die ihn nicht mehr losließ. In Berlin begann er später ein Studium der Tiermedizin. Für seine Doktorarbeit erforschte Knieriem das Schicksal von 56 Delfinen, die in Fischernetzen verendet waren. In seiner Freizeit taucht der 43-Jährige leidenschaftlich gerne – und widmet sich ausgiebig der Unterwasser-Fotografie. Jetzt zieht es Knieriem nach München. Als neuer Zoochef soll er sein Amt im November nächsten Jahres antreten.

„Ich werde sicher einen Monat Zeit haben, den neuen Kollegen einzuarbeiten“, sagt Noch-Chef Henning Wiesner. Am 30. September 2009 hat der 63-Jährige seinen letzten Arbeitstag. Dann verlässt er den Tierpark Hellabrunn – nach insgesamt 36 Jahren, davon 27 Jahre als Chef. „Ich bin ein Auslaufmodell“, sagt er und lacht. Seinem Nachfolger wünscht Wiesner „alles Gute und eine glückliche Hand.“ Der Posten war heiß begehrt. 17 Menschen hatten sich nach einer europaweiten Ausschreibung darum beworben. Eine Kölner Unternehmensberatung sortierte die Unterlagen vor – und schickte sie ins Rathaus. Am Schluss blieben zwei Bewerber übrig – und Knieriem machte das Rennen. Auf den neuen Tierpark-Chef kommt viel Arbeit zu: Er muss den Umbau des Zoos weiter entwickeln.

Eisbären-Gehege als Abschiedsgeschenk von Wiesner

Ein Abschiedsgeschenk möchte Henning Wiesner den Münchnern im nächsten Jahr gerne noch machen: Er half mit, die Pläne für ein neues Eisbären-Gehege auszuarbeiten. Geht alles glatt, wird das neue Gelände schon Ende 2009 komplett umgebaut sein. Die alte Anlage aus dem Jahr 1972 war vielen Zoo-Liebhabern schon lange ein Dorn im Auge. Blanker Beton. Tristes Grau. Doch das soll sich jetzt maßgeblich ändern. Viel größer soll die Anlage werden, naturnah gestaltet – und damit Eisbären-freundlicher.

Schließlich hat Hellabrunn noch viel vor: Ein kleiner Eisbär ist in Planung. „Der Tierpark will Nachwuchs haben“, verrät Architekt Peter Lanz, der das neue Eisbären-Zuhause umgestaltet. Auch die Gebär-Boxen werden jetzt erneuert. Seine Hoffnungen setzt der Tierpark auf die italienische Bären-Dame, die gemeinsam mit Eisbärmann Yoghi für Nachwuchs sorgen soll. Ein bisschen Geduld müssen die Knut- und Flocke-Fans aber auf jeden Fall noch haben. Denn das Weibchen ist erst zwei Jahre alt, frühestens mit vier oder fünf Jahren könnte es trächtig werden.

Julia Lenders

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