Neuer Verdächtiger im Isarmord? Das sagt die Münchner Polizei

Im Falle des sogenannten Isarmords an Domenico L. soll eine E-Mail nun Hinweise auf einen neuen Verdächtigen liefern. Die Münchner Polizei hat diese Mail wohl schon seit längerer Zeit vorliegen.
von  Michael Schleicher
Die Tatnacht. Eines der Räder liegt noch am Boden.
Die Tatnacht. Eines der Räder liegt noch am Boden. © AZ-Archiv

München - Der sogenannte Isarmord erschütterte ganz München: Am 28. Mai 2013 wurde der 31-jährige Domenico L. am Isarufer von einem Unbekannten getötet.

Unbekannter sticht 31-Jährigem ins Herz

Der Mann stach ihm mit einem Messer ins Herz, flüchtete danach sofort. Zuvor war L., Ingenieur in München, mit seiner Freundin am Ufer entlanggeradelt. Etwa auf Höhe des Europäischen Patentamts stellte sich der Unbekannte dem Paar in den Weg, spuckte Domenicos Freundin an. Als dieser den Mann daraufhin zur Rede stellen wollte, stach er zu.

Das Opfer des Isarmordes: Domenico L.
Das Opfer des Isarmordes: Domenico L. © AZ-Archiv

Über acht Jahre sind seitdem vergangen, vom Täter fehlt weiterhin jede Spur. Tausende Spuren wurden von der Polizei ausgewertet, Tausende Speichelproben genommen – ohne Erfolg.

Weil sich der Täter bei seinem Messerangriff jedoch auch selbst verletzt hat, konnten die Ermittler vor Ort Spuren sichern. Mithilfe einer aufwendigen DNA-Analyse wurde klar, dass der Isarmörder mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit braune Haare, braune Augen und einen mittleren Hauttyp hat.

Bei "Bild TV" haben nun die beiden Geschwister von L. über die Tat gesprochen – und dabei von einer E-Mail berichtet, die sie erhalten haben. Darin stehe, dass es sich bei dem Täter um ein ehemaliges Mitglied einer Metal-Band handeln soll. Am Tatabend hat in der Muffathalle ein Heavy-Metal-Konzert stattgefunden – nur rund zehn Minuten vom späteren Tatort entfernt. "Der Täter soll dort gewesen und sauer abgehauen sein, weil er aus seiner Band geflogen ist", sagt der Bruder des Getöteten im Beitrag.

Die Polizeiabsperrung am Tatort am Isarufer im Mai 2013.
Die Polizeiabsperrung am Tatort am Isarufer im Mai 2013. © AZ-Archiv

Suche nach dem Isarmörder: Das sagt die Polizei zur E-Mail

Die Münchner Polizei teilte am Mittwoch auf AZ-Nachfrage mit, dass den Ermittlern die E-Mail bereits seit einigen Monaten bekannt sei. Der besagte Verdächtige sei von der Polizei auch schon überprüft worden, scheide nach aktuellem Ermittlungsstand allerdings als Täter aus.

Auch über acht Jahre nach dem Isarmord geht die Suche also weiter.

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