Neuer Trickbetrug am Telefon: Angehörige seien in Unfall verwickelt

München - Mehr als 100.000 Euro. Das ist der bislang entstandene Schaden, den Trickbetrüger mit einer neuen Anruf-Masche in München erbeutet haben. Bislang schickten die Betrüger einen Boten nach ähnlichen Anrufen, um sich von verunsicherten Senioren Bargeld oder Wertgegenstände übergeben zu lassen. Seit kurzem ringen sie den Angerufenen eine ziemlich üppige Überweisung ab.
Trickbetrüger bei drei Senioren erfolgreich
Drei Münchner Senioren wurden seit Anfang Mai laut der Polizei angerufen, bei denen der Trickbetrug bestens funktionierte. Sie ließen sich emotional unter Druck setzen und überwiesen am Ende jeweils mehrere Zehntausend Euro an ein unbekanntes deutsches Konto - das ist vielleicht der wichtigste Ansatz bei den derzeitigen Ermittlungen der Sicherheitsbehörden.
Anrufer gibt sich als Polizist aus und tischt falsche Unfall-Geschichte auf
Die Geschichten am Telefon ähneln sich. Anrufer gaben sich als Polizist oder Polizistin aus. Der Sohn oder die Tochter sei in einen Unfall verwickelt, den er oder sie selbst verschuldet habe. Manchmal versuchen die Betrüger, mit einer Schockinfo zu überzeugen: Ein Unfallbeteiligter sei dabei verstorben, heißt es dann. Wenn nicht zügig eine fünfstellige Kautionssumme auf einem Konto lande, müsse die Polizei den Unfallverursacher leider inhaftieren.
Die drei Senioren hatten offenbar je einen Sohn oder eine Tochter, auf den oder die das so hätte zutreffen können. So schätzten sie es zumindest ein. Denn sie ließen sich darauf ein, überwiesen das Geld online - oder ließen es von ihrer Bank übertragen.
Polizei warnt: Keine Bankdaten preisgeben
In manchen Fällen bekamen sie danach sogar noch einen recht zynischen Rückruf der Betrüger, dass das Geld angekommen und nun das Kind frei sei.
Die Polizei warnt: Vergewissern Sie sich in solchen Fällen durch einen selbstständigen Rückruf unter der 110 und bei ihren Verwandten. Geben Sie nie Ihre Bankdaten oder Vermögensinformationen am Telefon preis.