Neuer Standort: Arri zieht in die Parkstadt um

München - Das Münchner Filmtechnikunternehmen Arri hat seine Firmenzentrale in die Herbert-Bayer-Straße 10 in die Parkstadt Schwabing verlegt. Am neuen Standort "Arrial" ist nun der gesamte Geschäftsbereich Kamerasysteme angesiedelt - von Entwicklung über Produktion bis zu Vermarktung und Service, wie das Unternehmen mitteilt. Das Ende 2019 in Betrieb genommene Gebäude sollte ursprünglich im Mai feierlich eröffnet werden, die Corona-Pandemie kam aber dazwischen.

Firmenkomplex inspiriert von Hollywood
Auf 17.500 Quadratmetern Bürofläche mit mehr als 600 Arbeitsplätzen sowie weiteren 15.000 Quadratmetern Lager-, Nutz- und Parkfläche ist ein Firmenkomplex entstanden, der von der Architektur amerikanischer Filmstudios inspiriert ist. Manche Räume sind dem gegenüber nach wegweisenden Spielfilmen benannt, die mit Arri-Kameras gedreht wurden, darunter "Das Boot", "Skyfall" und "Easy Rider".
Hohe Decken im Industriedesign, holzverkleidete Fenster und schallabsorbierende Böden sollen für ein modernes, angenehmes Ambiente sorgen. Im vollklimatisierten Gebäude mit außen- und innenliegendem Sonnenschutz zirkuliert stets Frischluft.
Arri-Kino bleibt in der Türkenstraße
Am Gründungsstandort in der Türkenstraße in der Maxvorstadt verbleiben derweil die Postproduktionssparte Arri Media und die nach dem Umbau neu eröffnete Astor Film Lounge im Arri-Kino mit den drei Kinosälen sowie weitere Mieter wie etwa das Münchner Stadtmuseum, Teile des Tropeninstituts und andere Filmproduktionsfirmen.

Nach dem Willen der Firmenverantwortlichen soll das Arrial durch optimierte Prozesse, kürzere Wege und bessere Kommunikation noch mehr als der ehemalige Hauptsitz ein Ort der Begegnung werden. Dafür wurde ein "innovatives Open-Space-Bürokonzept" entwickelt. Größere Büros, zahlreiche Rückzugsräume und vielseitig nutzbare Meeting-räume sollen eine teamübergreifende Zusammenarbeit und einen offenen Austausch fördern.
Arri ist eine "bayerische Erfolgsgeschichte"
Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) stattete dem neuen Gebäude dieser Tage einen Besuch ab. Die Geschichte von Arri sei eine "echte bayerische Erfolgsgeschichte". Hightech aus dem Freistaat erobere die Filmwirtschaft in der ganzen Welt. "Mit der neuen Firmenzentrale in München stellt Arri die Weichen für die Zukunft."
Die Anfänge des 1917 als Arnold & Richter gegründeten Traditionsunternehmens gehen zurück auf zwei experimentierfreudige Schulkameraden. Im Jahr 1914 bauten August Arnold (1898-1983) und Robert Richter (1899-1972) einen Kinoprojektor mit Handbetrieb auf Elektromotor um und fügten als hellere Lichtquelle eine selbstgebaute Bogenlampe hinzu. Noch als Schüler arbeiteten sie beim Filmpionier Martin Kopp.

Als Regisseur respektive Kameramann, als Produzenten und Unternehmer machten beide Karriere. Mit rund 1.400 Mitarbeitern sowie weltweiten Niederlassungen ist ihr unternehmerisches Erbe Arri heute ein Global Player.