Neuer Prozess gegen Russen-Mafia

Viel Polizei, viel Sicherheit - und das ist auch nötig: Am Dienstag begann in München ein neuer Prozess gegen drei mutmaßliche Mitglieder der Russen-Mafia in Bayern. Sie sollen ihr Geld mit Drogen, Falschgeld und Schutzgelder verdient haben.
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Die drei Angeklagten im Alter zwischen 21 und 25
dpa Die drei Angeklagten im Alter zwischen 21 und 25

MÜNCHEN - Viel Polizei, viel Sicherheit - und das ist auch nötig: Am Dienstag begann in München ein neuer Prozess gegen drei mutmaßliche Mitglieder der Russen-Mafia in Bayern. Sie sollen ihr Geld mit Drogen, Falschgeld und Schutzgelder verdient haben.

Die Staatsschutzkammer beim Landgericht München I verhandelt gegen drei 21 bis 25 Jahre alte Angeklagte unter anderem wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung. Die Männer aus Russland und Kasachstan sollen seit spätestens Frühsommer 2006 Mitglieder der Bande um einen 40-jährigen Armenier gewesen sein, die im bayerischen Raum den Rauschgifthandel kontrolliert, Schutzgelder erpresst und Falschgeld sowie gefälschte Führerscheine in Umlauf gebracht hat.

Der Armenier ist in einem früheren Prozess zu elf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden, zwei Komplizen erhielten Strafen von acht und neun Jahren. Ein weiterer Mittäter kam in einer zweiten Verhandlung dank seiner Kooperation mit den Ermittlungsbehörden mit einer Bewährungsstrafe davon. Die Angeklagten in dem dritten Prozess machten zunächst keine Angaben. Gegen sie wird voraussichtlich an zehn Tagen verhandelt.

Streng nach dem "Heiligen Abschtschjak"

Die Bande soll ihre Straftaten nach den Regeln des „Heiligen Abschtschjak“ verübt haben. „Abschtschjak“ steht in der russisch sprechenden kriminellen Subkultur für eine gemeinsame Kasse, die aus Erpressungsgeldern und „Spenden“ gespeist wird. Diese Kasse war laut Anklage regional organisiert und überregional koordiniert. Aus ihr wurden inhaftierte Mitglieder unterstützt. Der Staatsanwaltschaft zufolge bedeutet das auch Versorgung mit Drogen, die in die Gefängnisse geschmuggelt wurden.

„Pate“ der Vereinigung soll der Russe Alexander Bor sein, der von Moskau aus die Fäden ziehe. Der 1999 am Münchner Flughafen verhaftete Bor war 2004 vom Schwurgericht wegen Totschlags an einem Konkurrenten zu 13 Jahren Haft verurteilt und nach Verbüßung der Hälfte seiner Strafe nach Russland ausgewiesen worden. Seither soll er von dort aus 30 Verbrecherbanden kontrollieren. An ihn soll auch ein Teil der Beute der bayerischen Russen-Mafia geflossen sein.(dpa)

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