Neuer Protest von Asylbewerbern in München

Aus dem tiefsten Bayerischen Wald ziehen Flüchtlinge vors Sozialministerium in München
Börbach/München - Sechs Asylsuchende, die in einer Unterkunft in Böbrach im Bayerischen Wald untergebracht wurden, protestieren seit Donnerstag mit Unterstützern vor dem Sozialministerium gegen ihre abgelegene Unterkunft. „Die Situation in Böbrach ist unerträglich, es gibt dort keine Menschen, das Lager liegt mitten im Wald. Wir werden auf keinen Fall zurück nach Böbrach gehen! Wir können dort nicht leben und fordern eine sofortige Umverteilung an einen Ort, wo wir nicht vollständig isoliert sind“, sagten die protestierenden bei einer Kundgebung im Eine-Welt-Haus am Donnerstag.
Anschließend zogen die sechs Asylbewerber mit 56 Unterstützern durch die Stadt vors Sozialministerium in die Winzererstraße, wo sie spontan eine stationäre Versammlung anmeldeten. Bis Montag, 4. November wollen die Protestierenden dort ausharren. Die Demonstration wurde genehmigt, allerdings mit Auflagen: Verboten sind geschlossene Zelte, erlaubt hingegen Stühle.
Kontrollen von der Polizei gab es bis Allerheiligen keine. Da die Asylsuchenden aus Böbrach gegen die Residenzpflicht verstoßen, da sie Niederbayern verlassen haben, könnte sie die Polizei theoretisch wieder zurückbringen. Doch das ist – bislang – nicht geschehen.