Neuer Königshof: Der erste Entwurf fällt durch!

Das Fünf-Sterne-Hotel am Stachus: Architekt und Eigentümer präsentieren der Stadt ihre Pläne – die so nicht bleiben können. Jetzt muss der Architekt nochmal ran.
von  Julia Lenders

Das Fünf-Sterne-Hotel am Stachus: Architekt und Eigentümer präsentieren der Stadt ihre Pläne – die so nicht bleiben können. Jetzt muss der Architekt nochmal ran.

MÜNCHEN Die Pläne sind im Vorfeld wie ein Geheimnis gehütet worden. Klar war nur: Die Eigentümer, die Gruppe „Geisel Privathotels“, planen den Abriss und Neubau des Hotels am Stachus. Aber wie soll der neue Königshof aussehen? Erst gestern beim Treffen der Stadtgestaltungskommission präsentierte der Architekt Wolfgang Lorch seinen Entwurf (zweites Bild in obiger Bilderstrecke). Und der wurde gehörig zerrupft.

Doch zu den strittigen Punkten später. In der zentralen Frage herrschte Einigkeit: Die Experten sahen nämlich kein Problem in der angestrebten Höhe. Der Neubau soll 33 Meter messen. Derzeit ist das Fünf-Sterne-Hotel 25 Meter hoch. Ein Lattengerüst auf dem Dach diente gestern dazu, den Unterschied zu verdeutlichen.

Einige Kommissions-Mitglieder hätten auch akzeptiert, wenn noch höher gebaut würde. Schließlich ragen neben dem frei stehenden Gebäude der Justizpalast mit 66 Metern und der Kaufhof mit 33 Metern auf. Doch Architekt Lorch machte klar: „Wir werden keine Turm-Diskussion beginnen an dieser Stelle.“ Der Neubau werde sich proportional in den „sensiblen und wichtigen Ort“ einfügen.

Das Hotel liegt in der Sichtachse der Neuhauser Straße. Und umgekehrt: Den Blick auf die Altstadt sollen in Zukunft die Besucher des Restaurants im Königshof genießen können. Das wird im Neubau nämlich ganz oben angesiedelt. „Man sieht an einem guten Tag die Alpen“, sagt Lorch.

Er musste gestern auch viel Kritik einstecken. Was auf einhellige Ablehnung stieß, war sein Vorschlag, dem Hotel eine „grüne Krone“ aufzusetzen. Die Idee: Die Wandhöhe endet bei 28 Metern, dann kommt ein Terrassengeschoss. Das soll von einem Metallgeflecht umgeben und begrünt sein. CSU-Stadtrat Walter Zöller sprach schonungslos von einer „Schnapsidee“. Zöller: „Das ganze Ensemble ist steinern“ – da sei ein Dach mit Bäumen ein Fremdkörper.

Außerdem gab es Stimmen, die den „Bauchladen“ des jetzigen Gebäudes – eine verglaste Auswölbung der Fassade, dort wo das Restaurant liegt – gerne beibehalten würden. Was sich wiederum nicht mit Lorchs Plänen vertragen würde, das neue Gebäude mit einem Schwung zu bauen.

Jetzt muss der Architekt nochmal ran. Trotzdem sind die Königshof-Eigentümer zufrieden. Unternehmenssprecherin Ute Hopfengärtner: „Die Höhe ist durchgegangen. Das ist etwas, womit wir sehr, sehr zufrieden sind.“

 

 

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