Neuer CSU-Antrag: Was tun mit den Betonplätzen in München?

München - München hat die Isarauen, den Englischen Garten und viele andere grüne Parks. Doch dazwischen dominiert in vielen Vierteln das Grau, nicht nur, wenn es draußen schüttet. Sondern auch, weil die Stadt, um Plätze zu gestalten, gerne auf Beton, Asphalt und Steine zurückgreift – auch bei recht neuen Bauprojekten.
Ausgerechnet die CSU fordert nun: Es muss Schluss sein mit den Bausünden aus Beton. Um diese Forderung zu unterstreichen, hat die CSU eine ganze Liste mit zu grauen Orten zusammengestellt. Darunter ist ein Spielplatz im Arnulfpark, wo es kaum Schatten gibt, weil die Bäume dort so dünn sind, dass selbst Kinderhände die Stämme umfassen könnten. Darunter sind Plätze, die erst vor ein paar Jahren neugestaltet wurden: wie der Thalkirchner Platz und der Mahatma-Gandhi-Platz in Freiham.

Das Motto für München soll sein: Grün statt grau
Auch auf einem ganz neuen Schulhof an der Hermine-von-Parish-Straße in Pasing-Obermenzing fehlt Schatten – auf dem großen, grau gepflasterten Platz. "Die Stadt muss bei der Gestaltung unserer Plätze grundsätzlich neu denken", fordert CSU-Chef Manuel Pretzl. Er findet: "Grün statt Grau soll immer das Motto sein." Statt Straßen mit Sand zuzuschütten, sollte sich die Stadt lieber um bereits vorhandene Plätze kümmern, sagt er. Pretzl meint damit wahrscheinlich die Kolumbusstraße, wo bei einem Verkehrsprojekt große Sandkästen aufgebaut waren.
Mit vier Anträgen will die CSU dazu beitragen, Münchens Beton-Plätze schöner zu machen. Die CSU fordert, dass die Stadt auf bestehenden Plätzen die Versiegelung aufbrechen müsse. Dafür soll sie mehr und kreativ gestaltete Grünflächen, Sitzgelegenheiten und gegebenenfalls Wasserflächen schaffen. Auch auf genug Schatten soll die Stadt achten. Denkmalgeschützte Plätze will die CSU aber nicht umgestalten.
Außerdem fordert die CSU, dass die Stadt ein Konzept mit Mindeststandards erstellen soll. Die Stadt soll dieses Konzept immer dann aus der Schublade ziehen können, wenn sie einen neuen Platz baut. So soll verhindert werden, dass sich in Zukunft alte Fehler wiederholen.
Vorschlag der Münchner CSU: Sonnensegel mit Bepflanzung
Besonders wichtig ist der CSU auch, dass die Stadt die "Urbane Mitte" in der Parkstadt Schwabing angeht. Bereits vor sieben Jahren habe die Stadt eine Umgestaltung des Platzes zwischen der Kreuzung von Anni-Albers- und Lyonel-Feininger-Straße in Aussicht gestellt, heißt es in dem Antrag der CSU.
Doch nun plant das Rathaus, die Pläne dafür auf Eis zu legen – obwohl die derzeitige Gestaltung mit "trostlos noch euphemistisch beschrieben" sei. In ihrem vierten Antrag macht die CSU einen ganz konkreten Vorschlag, wie das Rathaus verhindern könnte, dass München im Sommer komplett überhitzt: Die Stadt soll Sonnensegel aufhängen, die bepflanzt sind.

In der spanischen Stadt Valladolid hängen solche grünen Segel bereits. Die CSU kann sich die auch für München vorstellen. Die Stadt soll deshalb eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellen und mögliche Orte nennen.
Schulhöfe in München sollen begrünt werden
Die Grünen glauben, die CSU hat sich einige dieser Vorschläge bei ihnen abgeschaut. Zum Beispiel habe der Stadtrat auf ihre Initiative hin bereits Beschlüsse gefasst, um Schulhöfe zu begrünen, sagt Fraktionschefin Mona Fuchs. Auch bepflanzte Sonnensegel beantragte ihre Fraktion erst vor Kurzem. "Aber schön, dass sich die CSU jetzt auch dafür einsetzt", sagt Fuchs.

Ganz ohne Beton wird die Stadt aber aus ihrer Sicht nicht auskommen, glaubt Mona Fuchs. Denn: "Es ist ratsam, die Freizeitbedürfnisse junger Leute mit in Rechnung zu stellen." Und die wollen zum Beispiel Skater-Areas und Halfpipes.