Neuer Anlauf für A99-Südring ist ein "unterirdischer" Plan

München - Die CSU rührt die ganz große Trommel: Es handle sich um einen "Akt der Solidarität", hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Und zwar des "wohlhabenden südlichen Münchner Umlandes", das doch so sehr von der Münchner Infrastruktur profitiere - und nun auch etwas dazu beitragen solle.
Anlass für die ungewohnte Rhetorik sind neuerliche Forderungen nach einem Autobahn-Südring. Der Bezirksausschuss Sendling-Westpark hat sich jüngst geschlossen dafür positioniert. Nun nimmt die Stadtrats-CSU diesen Ball auf und fordert die unterirdische Lösung. Gestern appellierte man an die Parteifreunde in der Staatsregierung, das Projekt A99-Süd wieder in den Bundesverkehrswegeplan aufnehmen zu lassen.
CSU-Plan: A99 soll unterirdisch verlaufen
Die CSU plädiert dafür, dass die Trasse zu 90 Prozent unterirdisch verlaufen und "insbesondere das Isartal, die Gemeinden und auch den Forstenrieder Park und den Perlacher Forst unterirdisch queren" soll. "Außer an die A95, die A96 und die A995 sollen keine weiteren Anschlüsse erfolgen und somit auch keine weiteren Gewerbegebiete mit Flächenversiegelung."
CSU-Stadtrat Hans Hammer sagte am Dienstag, der unterirdische Ringschluss sei "zwingend notwendig für die verkehrliche Entlastung der Landeshauptstadt und der Umlandgemeinden." Umwelt und Anwohner würden während der Bauzeit und auch hinterher weniger belastet, glaubt Hammer.
"Gemeinden wie Krailling, Gauting oder Grünwald werden nicht tangiert", sagte er. "Auch Forstenrieder Park und Perlacher Forst werden kaum berührt", versicherte Hammer. Frischluftschneisen und Naherholungsgebiete blieben erhalten, behauptet er.
Neue Debatte um A99?
"Das Projekt muss dringend wieder in den Bundesvekehrswegeplan aufgenommen werden, damit es weiter geprüft werden kann. Genehmigung, Planung und Bau werden noch viel Zeit in Anspruch nehmen, daher fangen wir lieber schnell an", sagte Hammer.
2019 hatte die damalige CSU-OB-Kandidatin Kristina Frank eine Tunnel-Variante ins Spiel gebracht - und damit SPD und Grüne im Rathaus gegen sich aufgebracht. Nun also könnte diese Debatte wieder an Fahrt aufnehmen.