Neuer Ärger für Krätz: Ermittler im Andechser

Eine anonyme Anzeige soll auf falsche Abrechnungen im Lokal am Dom hindeuten. Der Wiesn-Wirt steht unter Druck – und weiß, dass er sich „keinen weiteren Vorfall” erlauben darf.
München - Der Mann gilt als Tausendsassa. Er betreibt das Hippodrom auf der Wiesn, die Waldwirtschaft und den Andechser am Dom. Jetzt drohen dem Multi-Wirt Sepp Krätz (56) erhebliche Probleme.
Ermittler der Staatsanwaltschaft haben den Andechser am Dom untersucht. Es geht offenbar um Steuersachen. Auf der Freischankfläche des Andechser soll es angeblich zu nicht korrekten Abrechnungen gekommen sein, berichtet die „SZ”. Der Auslöser sei eine anonyme Anzeige, die Wirtschaftsreferent Dieter Reiter (der fürs Oktoberfest zuständig ist) schon im vergangenen Herbst erhalten und an die Ermittler weiter geleitet habe.
Das macht die Sache heikel. Denn weil er auf der vergangenen Wiesn mit seinen Beschäftigten im Hippodrom angeblich auch mal handgreiflich aneinander geraten war, hat Krätz ohnehin schon eine Abmahnung von Reiter kassiert.
Die Jubiläums-Wiesn hatte auch ein juristisches Nachspiel für Krätz: Weil er eine Putzkraft getreten haben soll, erhielt er im Mai diesen Jahres vom Amtsgericht einen Strafbefehl über 18000 Euro. Er zahlte. Schließlich geht es auch um seine Konzession.
Wiesn-Chef Reiter hat der AZ gesagt: „Ich glaube, Krätz hat verstanden, dass er sich keinen weiteren Vorfall wie 2010 mehr erlauben kann.”
Krätz hat auf AZ-Anfragen zu den Vorwürfen bisher nicht reagiert. Es könnte gefährlich für ihn werden.