Neuer Ärger für Betreiber von "Hanf-Bioladen"

München - Seinen ersten Laden eröffnete er im Mai 2017 in der Einsteinstraße. Heute betreibt Wenzel Cerveny (59) zehn Hanfläden in Bayern. Dort vertreibt er unter anderem Tee, Pflegeprodukte und Lebensmittel mit Hanföl.
Cerveny wollte auf die Probleme der Hanf-Branche aufmerksam machen
Zum Jahreswechsel hat Cerveny an alle 205 Landtagsabgeordneten ein "Info-Paket" zu Hanf- und CBD-Produkten verschickt. Dazu gab's zum Testen 20 Gramm Hanftee und ein Fläschchen CBD-Öl. Dazu schrieb er: "Hanf beruhigt normalerweise die Nerven, wir können allerdings nicht abwarten und Hanftee trinken: Mit diesem Päckchen möchten wir Sie auf die Probleme der Hanf-Branche in Bayern aufmerksam machen."

CSU-Abgeordnete empört über Hanf-Geschenk
Das blieb nicht ohne Folgen: Zwei CSU-Abgeordnete aus Augsburg schickten das Paket empört zurück - und Cerveny kassierte nach eigenen Angaben auch eine Anzeige wegen eines Drogendelikts. CBD steht für Cannabidiol, einen Inhaltsstoff der Hanfpflanze. Laut Verbraucherzentrale hat es keine berauschende (psychoaktive) Wirkung - im Gegensatz zu THC. Dazu gibt es ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom November 2020.
16 Razzien gab es in seinen Läden schon
Auch Ketten wie Rossmann, dm oder Rewe verkaufen CBD-Produkte. Cerveny aber machen die Behörden Ärger: 16 Razzien hatte er schon, Waren im Wert von rund 250.000 Euro wurden beschlagnahmt. Er wurde wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln angeklagt. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht.