Neue Tram-Linie nach St. Emmeran

Am Samstag wird die neue Trasse feierlich eingeweiht – ab Montag fährt die Tram dann regulär.  
von  Rudolf Huber
Übungsfahrt: eine Trambahn unter der Mae West.
Übungsfahrt: eine Trambahn unter der Mae West. © Wolfram Becker

Am Samstag wird die neue Trasse feierlich eingeweiht – ab Montag fährt die Tram dann regulär.

MÜNCHEN - Nächster Halt: Schlösselgarten! Am Wochenende wird ein neues Kapitel der Münchner Tram-Geschichte aufgeschlagen – mit der Eröffnung der Strecke nach St. Emmeram: Neun neue Haltestellen auf 4,3 Kilometern, Kostenpunkt rund 43 Millionen Euro. Befahren wird die nagelneue Trasse zwischen Mae West und Oberföhringer Straße von Zügen der Linien 16 und 18.

Grüne Linie: Die Strecke nach St. Emmeram komplettiert endlich Verkehrsplanungen aus den 60er Jahren – sie nutzt zum großen Teil die seit diesem Zeitpunkt für eine Tram frei gehaltenen Mittelteiler in der Effner-, Englschalkinger- und Cosimastraße. Die Gleisbereiche sind durchgehend von Rasen bedeckt. Eine Neuheit: Bis zu zwölf Bäume pro Haltestelle sollen laut Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) für eine „angenehme Warte-Atmosphäre“ sorgen. Grün auch die Ziele, die sich per Emmeram-Tram ansteuern lassen – zum Beispiel Biergarten und Isarauen.

Neue Optik: Neu ist die optische Gestaltung der Neubaustrecke mit den einfacheren und „schlankeren“ Fahrleitungen. Auch die Gleichrichterwerke zur Stromversorgung wurden elegant in die Umgebung integriert.

Hohes Tempo: Dank eigenem Bahnkörper und Vorrangschaltung an den Kreuzungen sind die Züge zwischen Effnerplatz und St. Emmeram sehr zügig unterwegs. Im Schnitt dauert die Fahrt etwa zwölf Minuten. Schnell sind auch die Verbindungen, die die Linie 16 anbietet: Damit geht’s umsteigefrei nach Haidhausen und in die Innenstadt – vom Arabellapark bis zum Isartor dauert es gerade mal 16 Minuten. Dazu gibt es reichlich Verknüpfungen zu U-Bahn und Buslinien. MVG-Chef Herbert König: „Die Neubaustrecke gehört zu den modernsten Tramtrassen in Europa.“

Das Eröffnungsfest: Am kommenden Samstag wird ab 11 Uhr an der Ecke Englschalkinger-/Cosimastraße (Haltestelle Cosimabad) gefeiert. Mit dabei sind neben König auch OB Christian Ude und Baureferentin Rosemarie Hingerl. Circa um 11.30 Uhr wird die Strecke symbolisch frei gegeben – Jungfernfahrt inklusive. Ab 13 Uhr starten die Sonderfahrten. Dazu wird einen Tag vor dem Fahrplanwechsel und dem offiziellen Start die Verlängerung der Linie 16 vom Max-Weber-Platz nach St. Emmeram eingeweiht – und die Linie 18 vom Effnerplatz nach St. Emmeram verlängert. Die Mitfahrt ist am Samstag gratis, eingesetzt werden auch drei historische Züge aus den 20er, 40er und 50er Jahren.

Der reguläre Betrieb: Die neue Tram-Linie 16 löst am Wochenende den Metrobus 59 ab. Ab Montag, 12. Dezember, wird die Linie 16 (Romanplatz-St. Emmeram) tagsüber im Zehn-, abends im 20-Minuten-Takt bedient. Die Linie 18 (Gondrellplatz-Effnerplatz) fährt während der Schulzeit alle zehn Minuten weiter nach St. Emmeram.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.