Kommentar

Neue Spitze im KVR: Der grüne Ernstfall

Der AZ-Lokalchef über die Personalie an der KVR-Spitze.
von  Felix Müller

München - Der Umgang mit Bettlern im Bahnhofsviertel, Auflagen für Demonstrationen, die Frage, wie strikt abgeschoben werden soll, oder ob man im Konfliktfall eher für Gastronomen oder Anwohner entscheidet: Mit dem KVR haben sich die Grünen eine echte Schlüsselposition gesichert für die Frage, welches Klima in dieser Stadt herrschen soll.

Dass es sich um ein politisches Amt handelt, das man mit jemandem besetzt, der eigenen Ansichten nahe steht? Nicht verwerflich, sondern anhand des Themengebiets naheliegend. Trotzdem hätte den Grünen gut zu Gesicht gestanden, den Posten bundesweit auszuschreiben - und sich Bewerberinnen und Bewerber anzusehen, die vielleicht mit Erfahrung und Verantwortung aus anderen Großstädten für sich geworben hätten.

Chance verpasst. Spannend wird es jetzt aber so oder so. Weil das KVR für Münchens Grüne der Ernstfall, eine Bewährungsprobe, ist. In Kernwählerschaft und Partei gibt es immer noch viele, die den klassischen Münchner Law-and-Order-Ansatz in Schulterschluss mit Innenministerium und Münchner Polizei kritisch sehen. Auf der anderen Seite steht die CSU in den Startlöchern, wird ständig nach Möglichkeiten suchen, künftige
KVR-Politik als Ausdruck grüner Träumereien zulasten der Münchner Sicherheit darzustellen. Auf Hanna Sammüller-Gradl wartet eine schwere Aufgabe.

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