Neue Pläne: Im Nußbaumpark soll es Gastronomie geben

Drogenabhängige, Bettler, Dreck: Der kleine Nußbaumpark gilt als Problemort. Das soll sich ändern. Schon im Sommer könnte es hier kleinere Veranstaltungen und Gastronomie geben.
Felix Müller |
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Der Nußbaumpark soll schöner werden.
Daniel von Loeper Der Nußbaumpark soll schöner werden.

München - Es ist nicht so, dass Alexander Miklosy den Nußbaumpark meiden würden. "Eine No-Go-Area ist das sicher nicht", sagt Miklosy. "Es ist eine wunderbare grüne Oase. Ich radle dort gerne durch."

Doch das Image des Parks am Sendlinger-Tor-Platz ist schlecht, das ist natürlich auch dem Bezirksausschuss-Chef der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt nicht entgangen. "Mal geht es um die Hunde, mal um die Drogenabhängigen, mal um die angebliche Stricher-Szene", stöhnt Miklosy. Doch jetzt gibt es einen Plan, der dem Image des Parks gut tun soll. Und Miklosy findet den ganz hervorragend.

Im Nußbaumpark soll es Gastronomie geben

Sein Bezirksausschuss hat ein Konzept der "Urban League" abgesegnet. Zehra Spindler und ihre Mitstreiter, die zuletzt den Kulturstrand betrieben, wollen den Park gerne "bespielen", wie es neudeutsch heißt. Mit einem gastronomischen Angebot – und mit Kultur. "Das wäre eine sehr schöne Sache", sagt Rosa-Liste-Politiker Miklosy. "Es würde den Nußbaumpark in ein positives Licht rücken." Laut Miklosy könnte es schon diesen Sommer losgehen, die "Urban League" dürfte unter der Woche bis 22 Uhr, am Wochenende bis 23 Uhr öffnen. Er betont, dass es sich um ein sehr leises Konzept handelt. "Es wäre gegenüber den nahen Kliniken ja auch nicht vertretbar, wenn der Verkehrslärm sogar noch übertönt wird."

Das sind Spindlers Pläne für den Nußbaumpark

Zehra Spindler machte sich in München mit spektakulären Zwischennutzungen einen Namen. Ihre wohl bekannteste: das "Puerto Giesing". Aus dem leerstehenden Hertie-Kaufhaus an der Tegernseer Landstraße machte sie 2010 für ein paar Monate Münchens angesagtestes Kulturzentrum. Inzwischen macht sie nicht mehr nur Subkultur, berät auch Städte zur Nutzung des öffentlichen Raums.

Wie der Nußbaumpark bald genutzt werden könnte? Die Urban League plant, Tische und Stühle aufzustellen in der Nähe der Kirche, ein WLAN anzubieten, Nachbarn einzuladen, kleine, leise Veranstaltungen anzubieten. Alkoholfreie Getränke sollen günstiger werden als alkoholische, Kinder-Getränke nur einen Euro. Eine Bühne soll es wegen der Lärmschutzvorgaben in Krankenhausnähe nicht geben, zur Weltmeisterschaft werden auch keine Spiele gezeigt.

Spindler bestätigt die Pläne auf AZ-Nachfrage. Von einem Konzept will sie nicht sprechen. "Das ist ein Anti-Konzept!", ruft sie ins Telefon. "Und es wird dem geleckten, Event-gebeutelten München guttun!" Dauernd sei in der Stadt vom Platzmangel die Rede. Da sei es an der Zeit, so genannte Unorte wie den Nußbaumpark für die Menschen zu nutzen. "Da kann dann auch mal die Oma von nebenan alte Liebesbriefe vorlesen", sagt sie.

Der Stadtrat muss dem Projekt noch zustimmen. Wenn es aber tatsächlich kommt, wird sich sicher auch mal Stadtviertel-Politiker Alexander Miklosy mal blicken lassen. Denn so gerne er durch den Nußbaumpark radelt, bisher bleibt er nicht. "Nein", sagt Miklosy. "Zum Verweilen gehe ich dann doch lieber an die Isar."

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