Neue Mülleimer für München: So will die Stadt gegen Krähen vorgehen
München - Krähen sind mit ihrem schwarz glänzenden Gefieder nicht nur sehr schöne Vögel. Zum Verdruss viele Münchner sind sie leider auch sehr schlau. Dass in Mülleimern oft noch etwas zu futtern steckt – das haben die Rabenvögel jedenfalls längst geschnallt.
In München gibt es seit Jahren deshalb immer wieder Ärger – vor allem an belebten Plätzen und in den Parks. Die Krähen durchsuchen dort die gut gefüllten Mülleimer, verteilen den Dreck auf dem Boden, machen Picknick – und das Aufräumen überlassen sie am Ende beherzt der Straßenreinigung.
Die Stadt ist deshalb dazu übergegangen, nur noch Mülleimer mit einer handbreiten Öffnung aufzustellen – oben drauf ein Deckel. Etwa die Hälfte der rund 6.000 öffentlichen Abfalleimer in der Stadt sieht mittlerweile so aus. Doch dummerweise: Auch diese vermeintlich krähensicheren Behälter haben die Vögel schnell durchschaut.
Vor zwei Jahren hat das städtische Baureferat deshalb einen Versuch mit gänzlich neuen Mülleimer-Modellen gestartet. Im Riemer Park, am Miesbacher Platz, am Gierlinger Park und auf der Postwiese in Haidhausen wurden Eimer mit einem verschmälerten Einwurf aufgestellt. Die Hoffnung: Da würden die Krähen nun endgültig keinen Müll mehr rausfischen können.

Tatsächlich hat sich diese neue Generation an Mülleimern bewährt. Denn: Wenn der Abfall nicht bis ganz oben steht, kriegt dort auch die schlauste Krähe nichts mehr raus.
Kein flächendeckender Sofort-Austausch
Die Stadt hat an Orten, an denen die Krähen besonders gerne ihre schmutzige Jause abhalten, deshalb nun die Eimer mit den engen Öffnungen aufgestellt. Dabei geht es um die Grillzonen im Westpark und um zwei weitere, etwas kleinere Grünflächen.
Falls sich neue Plätze zu einem Hotspot der Krähenplage entwickeln, will das Baureferat auch dort nachrüsten. Einen flächendeckenden Sofort-Austausch hält Baureferentin Rosemarie Hingerl (parteifrei) allerding ganz explizit nicht für notwendig.
Am Dienstag muss der Stadtrat entscheiden, ob er nicht doch lieber überall die Behälter der Marke "superkrähensicher" hätte. Hingerl zufolge stünden die Kosten dafür jedoch nicht im Verhältnis zum Nutzen. Die Bauamts-Chefin will immer erst dann austauschen, wenn irgendwo Ersatz beschafft werden muss oder ein Mülleimer komplett neu aufgestellt wird.
So oder so: Krähen sollten sich schon mal nach alternativen Futterquellen umschauen. Das muntere Vogel-Picknick am Mülleimer wird in München demnächst kaum mehr möglich sein.
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