Neue Masche in München: Trickbetrüger rufen mit echten Polizistennamen an

Trickbetrüger werden immer gewiefter: Eine 60-Jährige bekam Anrufe von einem vermeintlichem Gerichtsvollzieher und einem falschem Polizisten.
Grünwald - Die Masche der Betrüger ging auf. Zunächst jedenfalls. Nur ein technisches Problem bei der Bank verhinderte, dass eine 60 Jahre alte Frau aus Grünwald Opfer von Kriminellen wurde.
Die Frau überwies die geforderten 750 Euro
Ein Mann hatte die Frau am vergangenen Montag gegen 16 Uhr angerufen, berichtet die Polizei. Er gab sich als Gerichtsvollzieher aus und sagte der Frau, sie habe an einem Glücksspiel teilgenommen und müsse jetzt ihre Schulden begleichen. 1.300 Euro wollte der Mann von ihr haben.
Falls sie ihre Schulden nicht bezahlen würde, drohe eine Durchsuchung ihrer Wohnung und Zwangsvollstreckung, so der Mann. Er machte ihr aber das Angebot, den Betrag auf 750 Euro zu reduzieren, wenn sie die Summe sofort per Western Union in die Türkei überweise.
Die Frau glaubte ihm zunächst. Um weitere Probleme zu vermeiden, stimmte sie zu und überwies tatsächlich die geforderten 750 Euro.
Aufgrund technischer Probleme konnte die Bank die Überweisung jedoch nicht ausführen, so die Polizei. Um weitere Unannehmlichkeiten zu vermeiden, nahm die Frau Kontakt zu ihrem Anwalt auf. Der Jurist erkannte den Betrug, woraufhin die 60-Jährige Anzeige bei der Polizei in Grünwald erstattete.
Dann gab sich der Anrufer als Grünwalder Polizist aus
Am nächsten Tag gaben sich die Trickbetrüger noch dreister: Die Frau erhielt erneut einen Anruf. Dieses mal jedoch von einem Mann, der sich als Beamter der Polizeiinspektion in Grünwald ausgab. Er machte der 60-Jährigen schwere Vorwürfe und behauptete, sie habe sich mit ihrer Anzeige gegen einen Gerichtsvollzieher großen Ärger eingehandelt. Auch der falsche Polizist drohte wieder mit einer Durchsuchung aufgrund eines richterlichen Beschusses.
Ein zweites Mal fiel die 60-Jährige glücklicherweise nicht auf die Betrüger herein. Sie beendete das Gespräch und wandte sich an die Polizei in Grünwald.
Dabei kam heraus: Der Anrufer gab sich nicht nur als Grünwalder Polizist aus - er verwendete sogar den echten Namen eines diensthabenden Beamten.
Der betroffene Polizist hatte zu Beginn seiner Schicht einen Anruf entgegengenommen. In dem Gespräch habe ein Mann mehrmals nach seinem Namen gefragt, erinnerte sich der Polizist. Der Anrufer gab anschließend vor, sich verwählt zu haben.